Re: Blues

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dengel

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Albert King

Geboren am 25.04.1924 oder 1925 als Albert Nelson in Indianola, Mississippi, gestorben nach einem Herzinfarkt am 21.12.1992 in Memphis, Tennessee.

Albert King wurde als Sohn eines Wanderpredigers geboren. Aufgewachsen ist er mit seinen zwölf Geschwistern auf einer Plantage. Als Junge sang er im örtlichen Kirchenchor und brachte sich Ende der dreissiger Jahre auf einer selbstgebauten Gitarre das Spielen bei. Anfang der Vierziger beginnt er auf einer richtigen akustischen Gitarre zu spielen, wenig später auf einer elektrischen. Da er Linkshänder war, stellte er sie auf den Kopf, also die höchste Saite oben. Zu dieser Zeit lebte er in Osceola, Arkansas, und trat immer wieder mit Gospelgruppen, wie mit den „Groove Boys“, auf. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Tagelöhner.
Anfang der Fünfziger zog es ihn nach Indiana. Dort spielte er in der Band von Jimmy Reed Schlagzeug. 1953 nahm er „Bad Luck Blues“ und „Be On your Merry Way“ für das Parrot-Label auf, allerdings ohne Erfolg.
Nach den Jahren in Indiana liess er sich in St. Louis nieder. Hier erwarb er auch „Lucy“, die Gitarre, die zu seinem Marke nzeichen werden sollte. Sie war eine der ersten hergestellten „Gibson Flying V“. Sein Stil orientierte sich zu dieser Zeit an Blind Lemon Jefferson. Erst ab 1959 ging er wieder ins Studio um einige Singles aufzunehmen die teilweise von Ike Turner produziert wurden. Darunter war auch seine erste Hit-Single „Don´t Throw Your Love On Me So Strong“, die Platz 14 der R & B – Charts erreichte.
1966 ging er nach Memphis und unterschrieb beim legendären Stax-Label einen Vertrag. Mit dessen Hausband „Booker T & The MGs“ nahm er fünf erfolgreich Singles auf, darunter „Laundromat Blues“ und „Born Under A Bad Sign“. Unter dem Titel „Born Under A Bad Sign“ erschien 1967 eine Zusammenstellung der Singles. Darauf war auch das Willie Dixon Stück „The Hunter“. Dieses wurde auch von den „Free“ erfolgreich auf „Tons Of Sobs“ gecovert. Das Album wurde zu einem Meilenstein der Bluesgeschichte und ebnete Albert King den Weg in die grösseren Veranstaltungsorte. Seine Art zu spielen war inzwischen härter und gradliniger als die von B.B. King, mit dem er weder verwandt noch verschwägert war. 1968 spielte er in der Eröffnungshow des Fillmore West in San Francisco.
In den Siebzigern tourte er unentwegt, darunter auch mit dem „St. Louis Symphony Orchestra“. Die Qualitität seiner Platten nahm ab und er konnte nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Sie wurden mit Bläsern, Streichern und Discoanleihen übertüncht. 1983 wurde er in die „Blues Hall Of Fame“ aufgenommen. Sein letztes Konzert spielte er am 19.12.1992 in Los Angeles, zwei Tage vor seinem Tod. Sein Stil beeinflusste unter andern Jimi Hendrix, Eric Clapton und Stevie Ray Vaughan.
1999 erschien eine schöne Platte einer Session mit Stevie Ray Vaughan bei einem kanadischen Fernsehsender aus dem Jahr 1983.

Empfehlenswerte Platten
Born Under A Bad Sign (1967)
Live Wire/Blues Power (1968)

die von Stax 1990 veröffentlichten Live-Scheiben mit Aufnahmen aus dem Fillmore West vom 26. und 27.06.1968:
Wednesday Night In San Francisco
Thursday Night In San Francisco

und ganz besonders von Rhino Records:
The Very Best Of Albert King (1999)

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