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Champion Jack Dupree
Geboren als William Thomas Dupree am 23.10.1909, manche Quellen nennen auch den 03.07.1910, in New Orleans, gestorben am 21.10.1992 nach einer Krebserkrankung in Hannover.
Nachdem seine Eltern bei einem Feuer, das der Ku-Klux-Klan gelegt hatte, ums Leben kamen, landete er in dem gleichen Waisenhaus, in dem schon Louis Armstrong einige Jahre seiner Kinder-u. Jugendzeit verbracht hatte. Dort und in verschiedenen Kneipen erlernte er das Klavierspielen. Sein bester Lehrer war der Barrelhouse-Pianist Willie Hall.
Während der Weltwirtschaftskrise zug er um 1930 herum nach Chicago und später nach Detroit. 1935 wurde er Profiboxer und bestritt über 100 Kämpfe. 1940 ging er nach Chicago zurück und nahm dort seine ersten Platten auf, darunter das legendäre „Hurry Down Sunshine“. Bis zu seiner Einberufung in die Navy schlug er sich mit Auftritten in Kneipen durch und trat zeitweise mit Ophelia Hoy auf.
Nach seiner Rückkehr aus japanischer Kriegsgefangenschaft lebte er in New York und nahm für verschiedene Labels, vor allem dem King-Label, auf. 1955 landete er seinen einzigen „Hit“: „Walking The Blues“. Für Atlantic nahm er 1958 das hervorragende Album „Blues From The Cutter“ auf.
1960 zog er nach Europa, wo er in verschiedenen Ländern (Schweiz, Dänemark, England, Frankreich, Schweden) lebte, bevor er sich in Hannover niederliess, wo er bis zu seinem Tod lebte.
Dupree war beileibe kein perfekter Pianist, aber dies machte er mit seinem zweideutigen Blues, den er oft in einem Erzählstil darbot, wett.
Während seiner Europazeit machte er regelmässig Aufnahmen und tourte fast ununterbrochen. 1990 und 1991 spielte er noch auf dem „New Orleans Jazz & Heritage Festival“, 1991 auch noch auf dem „Chicago Blues Festival“.
Er war der einzige Blueser, mit sowohl französischem als auch indianischem Blut in den Adern. Auch war er einer der der letzten Vertreter des „Barrelhose-Blues“ der Vorkriegszeit.
Laut Samuel Charters „einer der grossen Entertainer des Blues“.
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