Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blues › Blues › Re: Blues
Viele kennen ihn bloß noch deshalb, weil Elvis Presley 1954 seinen “Milk Cow Blues” für Sun Records aufnahm. Doch Kokomo Arnold, der als James Arnold am 15. Februar 1901 geboren wurde, zählte in den 20er und 30er Jahren zu den einflussreichsten Gitarristen der Bluesszene. Sein Slide-Spiel war unter anderem für Robert Johnson und Elmore James Vorbild. Sein Markenzeichen war sein extrem schnelles Spiel, bei dem er selbst oft mit dem Singen gar nicht hinterher kam.
Als Arnold 10 Jahre alt war, lernte er das Gitarrespielen, doch sein Geld verdiente er schon in dieser Zeit durch die Arbeit auf den Farmen von Weißen. Später zog er nordwärts nach Buffalo, wo er wieder als Farmer und zeitweise in einer Stahlhütte in Pittsburgh Arbeit fand. Zeitweise trat er auch in kleinen Clubs auf. Doch 1929 zog er nach Chicago und lebte während der Prohibitionszeit von der Schwarzbrennerei.
Unter dem Namen Gitfiddle Jim nahm er 1930 seine ersten Lieder auf Platte auf. Sein Lied „Old Original Kokomo Blues“ über eine bestimmte Kaffeesorte, aufgenommen 1934, wurde sein Markenzeichen und führte zu seinem Spitznamen. ( Entliehen hat der den Titel vom „Kokomo Blues des Gitarristen Scrapper Blackwell. Später wurde der Song von Robert Johnson „wiederentdeckt“ und unter dem neuen Namen „Sweet Home Chicago“ zum absoluten Klassiker. Aber das ist eine andere Geschichte.)
1938 gab Arnold die Zusammenarbeit mit seinem bisherigen Produzenten Mayo Williams auf, weil der ihm nicht genug Geld gezahlt habe und wurde wieder einfacher Arbeiter. Erst in den frühen 60er Jahren wurde er wieder entdeckt, hatte aber keine Lust, erneut das Risiko einer Karriere im Musikbusiness einzugehen. Viel lieber blieb er bei seinem Job als Hausmeister. Arnold starb am 8. November 1968 in Chicago an einem Herzanfall.
--
Mehr Blues, Soul und Swing auf www.wasser-prawda.de