Re: Die Last und Lust der Mühe

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ah-um

Registriert seit: 24.02.2006

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Mir gefallen die Begriffe „Mühe“ und „Erarbeiten“ in diesem Zusammenhang überhaupt nicht. Auch für mich ist die Beschäftigung mit Musik Hobby und Freizeitvergnügen. Und dieses Vergnügen besteht darin, mich so oft es eben geht hinzusetzen und konzentriert zuzuhören. Das macht mir erheblich mehr Spaß als Musik nur nebenher bei irgendwelchen anderen Tätigkeiten zu konsumieren.
Die Freude besteht dabei zu einem erheblichen Teil im Zuhören selbst. Es geht gar nicht so sehr darum, darauf zu warten, ob etwas nun gefällt oder nicht. Man braucht auch nicht verzweifelt auf „Zugang“ zu der Musik zu drängen; die Töne kommen von ganz allein. Man muss nur aufhören, nach gewissen akustischen Schlüsselreizen zu suchen, die einem in der Vergangenheit Freude bereitet haben.
Wenn man das tut (und natürlich einige Erfahrung hat), kann man auch neue Musik schon beim ersten Hören ziemlich zutreffend beurteilen. Wenn ein Album nach wiederholtem Hören zu „wachsen“ beginnen sollte, dann spräche das m.E. nicht für das Album, sondern eher gegen mein Urteilsvermögen.
Und die üblichen Kritikerlieblinge kaufe und höre ich soweit möglich. Zum einen, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass die Mehrheit der Kritiker in der Regel durchaus richtig liegt. Und zum anderen aus purer Neugier und um Mitreden zu können.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)