Re: Neil Young – Rust never Sleeps

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fifteenjugglers
war mit Benno Fürmann in Afghanistan

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@ego:

Mal sehen, ob ich auch was Qualifiziertes zur Diskussion beitragen kann, nachdem ich bislang in diesem Thread überwiegend Blödsinn verzapft habe … :D

Aalso: Von den drei Platten, die Du genannt hast („Rust“, „Live Rust“ und „Arc/Weld“) ist mir „Rust Never Sleeps“ auf jeden Fall die Liebste. Ehrlich gesagt fällt es mir allerdings immer noch schwer, die Platte als Livealbum anzusehen. Die Publikumsreaktionen sind ja doch weitgehend rausgeschnitten. Nur während der Songs hört man ab und an mal was. Am meisten wohl bei „My My, Hey Hey“ und „Hey Hey, My My“.
Auf jeden Fall ist das aber eine Suuperplatte und wahrscheinlich die beste Neil-Young-Platte überhaupt. Vor allem „Powderfinger“ ist natürlich der Über-Song, aber auch „Thrasher“, „Pocahontas“ und „My My“ / „Hey Hey“ sind natürlich genial. Die übrigen Crazy Horse-Sachen sind musikalisch ansprechend, textlich dagegen ein bisserl nichtssagend.

„Live Rust“ ist dagegen eine klassische Liveplatte mit Publikum und allem. Außerdem ist es sozusagen die beste Neil Young-Greatest-Hits-Platte, ohne die Schwächen einer normalen Greatest Hits-Platte (d.h. die Anmutung von Kreativitätsarmut bzw. die lose Aneinanderreihung von Songs, die oft außer dem Interpreten nicht viel miteinander zu tun haben). Ich meine, wer hört sich schon „Decade“ am Stück an, so schön die Zusammenstellung auch ist? Auf „LR“ findet sich wirklich die Mehrzahl der größten Neil Young-Kompositionen (d.h. „Powderfinger“, „Cortez The Killer“, „The Needle And The Damage Done“, „Tonight’s The Night“), teilweise, wie ich finde, sogar in den definitiven Versionen („Like A Hurricane“!!).

„Weld“ steht „Live Rust“ nur um wenig nach. Die Platte ist nur noch umfangreicher (Doppel-CD, jeweils ca. 60 Minuten), die Stücke sind noch ausufernder & außerdem verlärmter, werden aber trotzdem nicht kaputtgespielt. Die Songauswahl ist zum Teil mit „Live Rust“ identisch, es sind aber auch neuere Stücke (von „Freedom“ und von „Ragged Glory“) mit dabei. Herausragend unter den neueren Stücken: „Crime In The City“. Wahrscheinlich besser als die Studioversion! Insgesamt die ideale Platte, um sich mal richtig den Kopf freizupusten. (Danach hat man dann allerdings auch Ohrensausen …)

Zu „Arc“ kann ich nix sagen, hab‘ ich bislang nicht im Regal stehen. Braucht man wirklich 30 Minuten Gitarrenfeedback??

:band:

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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"