Sehe ich logischerweise anders.
weilsteinsie sprüht weder vor einfallsreichen Ideen, Arrangements, noch bezaubern sie mit ihrem Gesang
Die ersten Singles im typischen Dancefloor-Sound der frühen 90er klangen tatsächlich flach. Gut wurden TT in dem Moment, als sie begannen, Philly Soul und Disco zu rezipieren – die Coverversionen zeigen ja, wo die Vorbilder lagen. Das war natürlich eher „retro“ als genuin innovativ, aber da gab es zur gleichen Zeit ja noch einige andere im UK, die sich den Vorwurf gefallen lassen mussten. Was dann eben doch bestach und TT von Boy Groups wie den New Kids unterschied, war die Qualität der Produktionen und der Songs. Das sollte man im direkten Hörvergleich auch dann feststellen können, wenn man mit TT nichts anfangen kann. Die Vocals sind nun nicht sterbensschön, aber bei Aufnahmen wie Pray oder Love Ain’t Here Anymore durchaus einnehmend. Komplett unecht? Natürlich! Nichts an dieser Art Popmusik ist authentisch. Darum geht es auch nicht.
oder überraschen durch gutes Songwriting.
Ich bin überzeugt, wäre Back For Good ein Travis-Song, Du würdest ihn lieben. Jedenfalls habe ich keine Probleme, mir davon eine tolle Cover-Version wie die von Baby One More Time vorzustellen. Dass mindestens dieser Song melodisch weit über dem Standard des Formatradios liegt, ist für meine Ohren offenkundig.
Statt dessen präsentierten sie eine ekelerregende Mixtur aus schwülstigem, komplett unechtem Gesang, albernen Kostümen, noch alberneren Tanzeinlagen
Ihre Videos lagen weit über dem Durchschnitt. Die brillanten Clips zu Pray, Babe oder eben Back For Good lassen jeden der Versuche von Oasis so unentschlossen und langweilig erscheinen, wie sie es eben auch waren. Was Du „schwülstig“ und „ekelerregend“ findest, ist eine Ästhetik, die unverkennbar „camp“ bzw. „gay“ ist. Wenn Du damit nichts anfangen kannst, ist das in Ordnung, aber es als „ekelhaft“ zu apostrophieren, halte ich für problematisch.
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