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gastrisches_greinen
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„In Circles“ wird langsam eines meiner liebsten Alben des Jahres. Folgender kleiner Auszug aus einem Infotext zur CD umreißt ganz gut, was die besondere Ausstrahlung des Albums ausmacht:
Tara Jane O’Neil hat diese Platte größtenteils in leerstehenden Holzhäusern aufgenommen, irgendwo am äußeren Rand des Speckgürtels, der auch amerikanische Großstädte oft umgibt. Und das hört man „In Circles“ an. Den Staub, die Ritzen, das fahle Licht, das durch ungeputzte Fenster hereinscheint, all das ist Bestandteil dieser zehn Songs. Atmosphäre also, Stimmung.
Aber auch wenn das Album eine sehr geschlossene Gesamtstimmung hat, stehen doch Songs hier mehr im Vordergrund als etwa auf „In The Sun Lines“. Um einen wirklichen abschließenden Kommentar abzugeben, ist es noch zu früh, zumal ich bei jedem Betreten dieses knarzenden und bezaubernden kleinen Klanggebäudes neue Entdeckungen mache. Das Album ist nicht auf den ersten Durchlauf eingängig. Es braucht eine Weile, bis man beginnt, sich darin heimisch zu fühlen, gerade auch, weil viele der Stücke die klassischen Songstrukturen immer wieder durchbrechen und die Stimme O’Neils vergleichbar mit der Hope Sandovals über allem schwebt wie ein stoischer Luftgeist, zerbrechlich und ein wenig dem direkten Zugriff entzogen, eingebettet in einen mal glitzernden, mal staubdurchwirbelten, mal dunkel schimmernden Klangmantel.
Bei den ersten Exkursionen werden die Songs „The Louder“, „A Sparrow Song“ und „Blue Light Room“ am greifbarsten, aber das gesamte Album ist es, das mich mit all seinen Klangschichtungen, Loops, akkustischen und elektrischen Klängen fasziniert zurückläßt.