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Danke auch Kraut und Doug für den hilfreichen Tipp! Werde ich früher oder später nicht dran vorbei kommen.
Back on topic, noch ein paar nachgeschobene Gedanken zum Album, um die Zeit zu überbrücken, bis vielleicht andere „Nashville“ mal gehört haben:
Ja, auch für Burke war Country immer schon nicht fremd. Soweit wäre der Neuigkeitswert gering. Das Bemerkenswerte an „Nashville“ scheint mir aber, dass sich hier ein Soul-Sänger ohne Scheuklappen aller – oft genug konkurrierender – Ausdrucksformen des Genres annimmt, ohne dass das Album zerrissen oder uneben klänge: vom Songwriter-Stoff eines Tom T. Hall, zum fiddle-getriebenen „Ain´t Got You“, zum schmachtenden 70er-Jahre-Country-Duett mit Harris, das die Brücke zwischen George Jones und Gram Parsons schlägt, zum besinnlich-kargen Alt.Country einer Gillian Welch bis schließlich hin zu dem durchaus gelungenen, wenn auch nicht herausragenden Mainstream-Country-Duett mit Patty Loveless „You´re The Kind Of Trouble“, das sich ohne weiteres auch auf der letzten Garth Brooks-Platte hätte wiederfinden können. Somit kann man die Platte tatsächlich gar als innovativ und modern bezeichnen, bietet sie doch durchaus neue Hörerkenntnisse und nicht nur ein unbestimmtes Retro-Wohlgefühl. Sie hätte so nur innerhalb der letzten, sagen wir mal, 10 Jahre erscheinen können. Und nur ganz wenige Große des Genres wie Willie Nelson sind mir bekannt, die einen solch schrankenlosen, vorurteilslosen und unverstellten Blick auf die Ausdrucksformen und Spielarten werfen, die das weite Feld „Country“ bieten.
Nach dieser Überlegung tendiere ich sogar zu 4 1/2 Sternen.:-)
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