Re: Buddha Krämer Playlist

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herr-rossi
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http://www.wdr.de/wdrprint/archiv/2003/01/images/Kraemer.jpg

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Leven Buddha,
jetzt kennen wir uns schon seit über 25 Jahren. „Tschöö“ zu sagen ist ja manchmal schon Herausforderung genug, noch mehr aber bei jemandem, der es nicht ausstehen kann, wenn er zum Gegenstand eines Abgesanges wird. Versprochen, ich verzichte auf so Floskeln wie „Urgestein“ oder „Dinosaurier“. Daher eher ein paar Highlights – auch für alle, die dich vielleicht nicht kennen.
Als Programmmacher, Moderator und die Stimme vom „Ü-Wagen“ warst du 30 Jahre von wdr 2 gar nicht wegzudenken. Deine größten Erfolge: European Pop Jury, Schlager-Rallye, und die „Pop Tops“ auf wdr 2. Nicht zu vergessen dein musikalischer „Alleingang“ bei den Olympischen Spielen in Atlanta. Dein Lieblingstitel: „Crying in the chapel“ von Peter Blakeley. Dein Lieblingsbuch: „Die McDonaldisierung der Gesell- schaft“. Dein Lieblingssender wdr 2 (zumindest berufsbedingt).
Deine größten Sorgen galten stets der befürchteten Verflachung des Programms sowie dem Verfall und Untergang der Popmusik. Dies hast du dann auch stets wortstark zum Ausdruck gebracht. Zum Beispiel in den Abhörkonferenzen der Musikredaktion, die nur halb so spannend waren, wenn du mal in Urlaub oder als Schwedisch-Dolmetscher unterwegs warst. Es fehlte uns dann einfach dein Humor, dein Sinn für das Skurrile und deine Kunst dich aufzuregen, ohne gleich als Choleriker abgestempelt zu werden. Und Gründe dich aufzuregen gab es für dich ja genug: Zum Beispiel über Musikmoderatoren, die ihre Texte immer mit „Das war“ – „Jetzt kommt“ – „Sie hörten“ begannen. Und es waren ja etliche, die im Laufe der Jahre durch deine „Schule“ gegangen sind. Du dagegen – der Meister der assoziativen Moderation – stets darauf bedacht, Geschichten zu erzählen. Oft basierend auf Texten der vielen romanisch-sprachigen Titel, die früher einmal „quotenstark“ auf wdr 2 liefen.
Aber Geschichten kannst du ja sowieso ohne Ende erzählen. Am besten bei einem guten Essen und einem guten Glas Wein: Von deinen vielen Reisen, den Segeltörns unter der Flagge des wdr oder von Menschen, die dich durch redundantes Geschwätz auf die Palme bringen. Und auch wir können uns immer mal wieder trefflich streiten, z. B. über Musik oder über deine Schwäche, nicht „nein“ sagen zu können. Aber das war und ist ja auch deine Stärke: Immer ein offenes Ohr für die vielen „festen“ und „freien“ Kollegen und Kolleginnen.
Neben allem fachlichen Wissen, was ich und viele andere von dir lernen konnten ist es vor allen Dingen dein offener und gewinnender Umgang mit Menschen, der mir imponiert.
Und alle, die dich nicht kennengelernt haben, werden sich jetzt ärgern oder fragen, wo kann man Buddha mal treffen. Netten Menschen werde ich es verraten.
Mach et joot. Wir sehen uns. Dein Michael

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