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Oum Shatt – Oum Shatt (LP, Snowhite)
Besetzung:
Chris Imler – drums, percussion
Hannes Lehmann – guitar
Jörg Wolschina – bass, moog, guitar
Jonas Poppe – guitar, organ, vocals
Trackliste:
Power To The Women Of The Morning Shift
Madame O.
Hot Hot Cold Cold
Bangladesh
Silent Girl (With Silly Scarf)
Delta
Gold To Straw
Ya Ya Ya
Trains, Trains
Tripped Up / Laid Down
Fairground Affairs
Lakonie
Eine ungewöhnliche Wahl, wird vielleicht die eine oder der andere denken. Dieses Debütalbum einer von Berlin aus operierenden Formation namens Oum Shatt ist auch ungewöhnlich, musikalisch sowieso. „Alternative arab rock’n’roll deep down slow surf Berlin“ heißt es in der Selbstdarstellung bei Bandcamp. Ok, die Rhythmik hat gelegentlich einen Schlag ins Orientalische. Aber Surf? Und dann auch noch deep down slow? Die Taz schreibt, man könne dazu bestens affiziert tanzen. Ach so. Jedenfalls soll sich der Bandname auf einen Ort in der tunesischen Wüste beziehen. Die vier Musiker waren schon vorher in der vorwiegend Berliner Lo-Fi und Alternativ Szene unterwegs. Seit ca. 2012 werkeln sie an diesem Projekt nun gemeinsam. Three Imaginary Boys. Alles klar? „Gibt es die Platte auch instrumental?“, fragt jemand im Netz. „Bei dem Akzent wird mir ganz blümerant.“ Hab dich nicht so, antworte ich. „Quivvers down ze backbone“, sangen schon The Lords anno 1965. Und auch Element Of Crime klangen auf ihren ersten beiden Platten gesanglich nicht nach Oxford oder Harvard. Dieser Akzent passt zur schlichten Pentatonik der meisten Lieder auf dieser Platte. Ihren besonderen Reiz macht die Mischung aus den lustigen Rhythmen, der zum Teil schrägen Instrumentierung und der psychedelisierten Atmosphäre des Ganzen. „Gold To Straw“ ist zweifellos der Hit. Allerdings haben wir es dabei wohl mit einem zweiten Fall „Stairway To Heaven“ zu tun. In den USA gibt es nämlich seit dem Jahr 2012 einen Titel „Gold To Straw“ von einem kalifornischen Dreampop Duo, der verblüffend ähnlich klingt. Oum Shatts Jonas Poppe firmiert hier aber als alleiniger Autor. So so. Dennoch klingt diese LP erfreulich einzigartig und überwältigend frisch aber unaufgeregt. Eine Sommerplatte sozusagen. Im Schwimmbad ebenso gut zu hören wie in einer Nachtbar, Lounge oder einer Diskothek. Ich höre sie unter dem Sonnenschirm auf der Terrasse bei Milchkaffee und Lakritzeis. Dabei kommt mir die zweite LP Seite irgendwie noch entspannter und flüssiger vor als die erste. Wie auch immer. Momentan meine meistgehörte Platte. Und das will was heißen. ****
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