Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Kula Shaker – K2.0 (LP, Strangefolk)

Besetzung:

Crispian Mills – vocals, guitars
Alonza Bevan – bass, backing vocals
Paul Winterhart – drums
Harry Broadbent – keyboards

Trackliste:

Infinite Sun
Holy Flame
Death Of Democracy
Let Love B (With U)
Here Come My Demons

33 Crows
Oh Mary
High Noon
Hari Bol (The Sweetest Sweet)
Get Right Get Ready
Mountain Lifter

Lange hatte man nichts mehr gehört von Kula Shaker. Seit sechs Jahren nichts Neues. Doch das Comeback, wenn man es denn so nennen will, ist ihnen gelungen. Vor 20 Jahren stand das Debütalbum „K“ an der Spitze der englischen Charts. Als ich die Band damals live sah, war ich sofort begeistert von dieser Re-Inkarnation des Psychedelic Rock der späten Sixties. Diese Mischung aus druckvollem Rock der frühen Siebziger und verspielten Klängen sowie Anleihen bei indischer Mystik nahm mich gleich gefangen. Und auch das zweite Album „Peasants, Pigs & Astronauts“ bot eine grandiose Mischung aus heftigem Rock, Exotik und verrückten Ideen. „K2.0“ ist nun das fünfte Studioalbum. Natürlich knüpft die Platte bei den beiden erfolgreichen LPs der Neunziger an. Die LPs „Strangefolk“ und „Pilgrims Progress“, die 2007 bzw. 2010 erschienen, sind ja nicht schlecht, doch wer erinnert sich noch daran? Bis auf die wunderbare Single „Peter Pan R.I.P“ ist davon doch nichts mehr im Gedächtnis. Und diese Single gibt es nicht mal in Vinyl gepresst. „Infinite Sun“, der Opener des neuen Albums, ist die Promo Single, aber leider wieder nicht als Vinyl erhältlich. Der Track beginnt mit lieblichen Sitarklängen, entwickelt sich dann aber schnell zum veritablen Rocker, allerdings mit orientalischen Untertönen, die mich gleich an Ouzo Bazookas tolles Debüt aus dem vergangenen Jahr denken lassen. „Holy Flame“ ist typischer Britpop, der auch von Blur zu ihren besten Zeiten sein könnte. Mit „Death Of Democracy“ gelingt Crispian Mills sogar ein politisches Statement, das nicht so zweifelhaft wirkt wie sein naiver Flirt mit Hakenkreuzen vor 20 Jahren. Es ist ja vielleicht etwas verfrüht, von einem Alterswerk zu sprechen, doch wirkt diese Platte in ihrer gelungenen Mischung von Rock, Britpop, Folk Rock und Psychedelia sehr abgeklärt und entspannt. Crispian Mills ist ja nun auch schon zweifacher Vater und lebt, wenn er nicht seiner Musikerkarriere frönt, mit seiner Familie in Bath, im Südwesten Englands, fernab der Metropole London. Wie auch immer, „K2.0“ ist eine sehr hörenswerte Platte, eine der besten dieses noch jungen Jahres. Auch wenn die britische Presse sich mehrheitlich gelangweilt zeigt von dem Album, ich kann es sehr empfehlen. ****

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