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Jess And The Ancient Ones – Second Psychedelic Coming: The Aquarius Tapes (2LP, Svart Records)
Besetzung:
Jess – vocals
Thomas Corpse – lead guitar
Thomas Fiend – guitar, backing vocals
Von Stroh – guitar
Fast Jake – bass
Abraham – keyboards
Yussuf – drums, percussion
Trackliste:
Samhain
The Flying Man
In Levitating Secret Dreams
The Equinox Death Trip
Wolves Inside My Head
Crossroad Lightning
The Lovers
Goetia Of Love
Goodbye To Virgin Grounds Forever
Aus Kuopio im Osten Finnlands stammt diese Band um die Sängerin Jess. Gegründet 2010 haben die sieben Finnen bisher ein Album und eine EP sowie zwei Singles rausgebracht. Mit diesem zweiten Album erweitern sie ihr stilistisches Spektrum noch mal gehörig. Bisher waren sie eine Acid Rock Band mit deutlichem Hang zum Okkulten. Die Kompositionen der Band waren von Anfang an bemerkenswert. Doch hier wirkt das Songwriting noch komplexer und zum Teil auch eingängiger. Irritierend für mich ist die Tatsache, dass die Band fast nur in Heavy und Metal Kreisen wahrgenommen zu werden scheint. Dabei waren die Finnen nie eine Metal Band. Und mit diesem neuen Album sind sie es ganz bestimmt auch nicht. Lediglich das Gitarrenspiel und manche stimmlichen Eskapaden der Frontfrau weisen gelegentlich in diese Richtung. Andererseits singt Jess dann aber oft genug ähnlich wie Anneke van Giersbergen, manchmal sogar fast wie eine Blues Sängerin. Die Band agiert irgendwo zwischen klassischem Blues Rock und ziemlich extrovertiertem Psychedelic Rock. Rhythmisch ist das mitunter ganz schön vertrackt. Meist treiben Bass und Schlagzeug aber straight voran. Gitarrenduelle wechseln mit heftigen Keyboard Attacken. Und über allem der kraftvolle Gesang. Die Tracks sind trotz Längen zwischen vier und neun Minuten ziemlich kompakt. Und nach acht Stücken ist eine normale Albumlänge eigentlich mehr als erreicht. Doch dann folgt noch ein 22-minütiges Werk, das im Grunde für sich allein stehen kann. „Goodbye To Virgin Grounds Forever“ hat eigentlich alles, was ein typisches Progrock Monster ausmacht. Und doch ist es anders. Filigran, zum Teil fast folkloristisch, wie eine kleine Pop Symphonie. Aber nicht im Stil Brian Wilsons. Eher schon wie bei Curved Air mit Sonja Kristina. Mit dieser Doppel-LP hat das Septett aus Kuopio seine eigene Nische gefunden zwischen okkultem Rock und psychedelischem Pop, zwischen Heavy Sound hart am Klischee vorbei und irgendwas ganz Eigenem. ****
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