Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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King Gizzard And The Lizard Wizard – Paper Mâché Dream Balloon (LP, Heavenly)

Besetzung:

Stu MacKenzie – guitars, flute, sitar, keyboards, vocals
Lucas Skinner – bass, piano
Joey Walker – guitars, bass, vocals
Cook Craig – guitars, bass
Ambrose Kenny-Smith – vocals, harmonica, synth
Michael Cavanagh – drums, percussion

Trackliste:

Sense
Bone
Dirt
Paper Mâché Dream Balloon
Trapdoor
Cold Cadaver

The Bitter Boogie
N.G.R.I. (Bloodstain)
Time = Fate
Time = $$$
Most Of What I Like
Paper Mâché

Seit fünf Jahren gibt es diese Band aus Melbourne. Und das ist nun bereits ihr siebtes Album. Allerdings ist es das erste, das international erhältlich ist und nicht nur ein kleiner Auflage auf ihrem eigenen Label. Auch stilistisch haben die Australier einer recht erstaunlichen Schritt gemacht, weg von dem rohen, kratzbürstigen und von Punk ebenso wie von Beefheart und Zappa beeinflussten Rabauken Sound, hin zu einem fast lieblichen, jedenfalls deutlich mehr Pop orientierten psychedelischen Kinderzimmer Geklingel. Keine Fuzz Gitarren mehr und kein wildes Rumgedresche. Stattdessen Pop Harmonien, Flöten, akustische Gitarren, Geigen sogar und ein dezentes Saxophon. Wobei sich das Songwriting eigentlich gar nicht so sehr verändert hat. Eingängige Melodien hatten die Jungs schon immer in petto. Früher haben sie diese allerdings gut versteckt hinter all dem Krach. Die Tracks sind ziemlich kurz. Keiner ist länger als vier Minuten, die meisten sogar unter drei. Auch das war früher anders. Noch auf ihrem letzten Album im Frühjahr diesen Jahres durften sich die Herrschaften in vier mal zehn Minuten austoben. Diese Platte hier erinnert mich irgendwie auch an das Psychedelic Revival der Achtziger. Neil’s Heavy Concept Album fällt mir ein oder The Dukes Of Stratosphear (a.k.a. XTC). Herrlich verspielt und auf ökonomische Art überkandidelt klingt das alles. Dazu passt dann auch das Cover Artwork mit den Plastolin Figuren aus dem Kinderzimmer. Selbst „The Bitter Boogie“ ist alles andere als das. Mit Sitar, Harmonica und einem angetäuschten Blues und Boogie Rhythmus wirkt das eigentlich eher drollig. Und dann noch ein fröhlicher Rock’n’Roll hinterdrein mit ebensolchem Piano und voller positiver Energie. Auf einmal muss ich an den Tyrannosaurus Rex denken bevor er zu T.Rex wurde. Und sogar „Lazy Sunday“ von den Small Faces kommt mir in den Sinn. Das sind halt so die Assoziationen bei dieser Platte. Zum Schluss dann noch mal der Titelsong in einer instrumentalen Version, die von einer Flöte dominiert wird und am Ende plötzlich rückwärts läuft mit sich ständig steigerndem Tempo bis zum abrupten Ende. Eine ausgesprochen unterhaltsame Platte. ****1/2

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