Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Fay Hallam – Corona (LP, Blow Up)

Besetzung:

Fay Hallam – vocals, keyboards, bass, strings

plus several guest musicians

Trackliste:

Se Mi Ami
Sunny
Soul Revolution
Arco
1000 Blue Ribbons
Beck
Lido

Let Me Into Your Soul
Giving Myself Away
Maybe I’m Amazed
Without A Smile
Summer’s Love
Stars

Miriam oder Fay? – Das war die Frage für mich. Wer von beiden wird Album des Monats im Oktober? Die Entscheidung fiel nun ganz pragmatisch. Fay Hallams LP erreichte meinen Plattenspieler zuerst. Ich hoffe, ich muss hier nicht erst lange erklären wer Fay Hallam ist. Wenn Paul Weller der Modfather ist, dann ist sie die Modmother. Seit sie vor über 30 Jahren mit der tollen Mod Band The Makin‘ Time auf der Bildfläche erschien, kann ich mir den britischen Mod Pop ohne ihre vielseitigen musikalischen Beiträge gar nicht mehr vorstellen. Dieses Solo Album knüpft natürlich dort an. Allerdings hat die Platte hier einen ungewohnten Bossa Nova Touch bei einigen Tracks. Nicht zu sehr zum Glück. Und die stilistischen Verknüpfungen von Jazz, Mod Pop und Bossa Nova sind wirklich sehr gelungen. Eins fließt ins andere. Fay zeigt hier wieder, dass sie eine wirklich tolle Sängerin ist, von ihrem fabelhaften Spiel auf diversen Keyboards wollen wir gar nicht reden. Das alles wirkt sehr gepflegt, dezent und gefühlvoll. Eine Party Platte ist das hier eher nicht, obwohl natürlich einige Tracks durchaus recht flott und tanzbar sind. Tatsächlich sind hier auch noch andere Einflüsse zu spüren, als die sonst in Modkreisen üblichen. Vom Bossa Nova mal abgesehen, der in den Vorankündigungen zur Platte eh etwas überstrapaziert wurde, klingt hier manches wie in einer Nachtbar in den Fifties. Anderes lässt vermuten, dass Mrs. Hallam sich mit den Carpenters beschäftigt hat. Und einen Touch Spaghetti Western gibt es noch dazu. Die Songs hat Fay Hallam alle selbst geschrieben, bis auf einen. Und dieser eine ist „Maybe I’m Amazed“, den Paul McCartney seinerzeit für seine frisch gebackene Gattin Linda schrieb. Der Song ist sowieso großartig. Und Fays Version ist sehr schön und bei aller Verehrung durchaus eigenständig. Alles in allem hat die erste Seite der LP hier mehr uptempo Tracks, auch mehr noch typische Mod Sounds. Auf Seite Zwei überwiegen die ruhigeren, balladesken Stücke. Beides ist gelungen. ****

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