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The Magnetic Mind – … Is Thinking About It (LP, Heavy Soul)
Besetzung:
Ellie Foden – vocals, percussion
Paul Milne – bass, vocals
Sarah Gonputh – organ, vocals
Aaron Brookes – guitar, vocals
Carlos Redondo – drums
Trackliste:
(Like You) Never Kept Me Waiting
What Am I Gonna Do
A Lot Of Getting Used To
All The Answers
Hold On Me
Thinking About It
Should Have Listened To You
In Silence
How Can You Be So Sure
That’s When It Hurts You
As Fast As I Can
When The Morning Comes
Die Debüt LP von Paul Orwell auf Heavy Soul war innerhalb weniger Tage restlos vergriffen. Auf die Neuauflage wird bereits sehnsüchtig gewartet. Die LP hier, auch auf Heavy Soul, auch von einer Londoner Band und stilistisch gar nicht weit weg von Paul Orwell erschien dieser Tage jedoch ohne großes Brimborium und vermutlich weitgehend unbeachtet von hippen Facebook Nutzern und einschlägigen Foren und Blogs. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht so richtig. Die Platte ist toll! Die Songs sind klasse! Der Sound ist ganz von Mid-Sixties Beat, Folk Rock und Psych Pop geprägt. Mehrstimmiger Gesang, feine Melodien, kluge Arrangements, alles ist da, was die entsprechenden pawlowschen Reflexe auszulösen vermag. Jangelnde Gitarren, die auch immer wieder mit griffigem Twang aufwarten, quäkende Farfisa Orgel, eine schüchterne Flöte, Harpsichord, Saz, treibende Bassläufe und schepperndes Schlagzeug. Ebenso wie Orwell haben diese fünf jungen Londoner, zwei Mädels und drei Burschen, die Musik der Jahre 1965 – 67 eingehend studiert und analysiert, sowohl die britische wie die US amerikanische. Aber während Orwell dabei vor allem Freakbeat und härteren Garage Beat im Blick bzw. im Ohr hat, sind The Magnetic Mind etwas breiter aufgestellt. Wie gesagt, auch Folk Rock und psychedelischer Pop ist hier zu hören. Und auch hier erinnert das sowohl an Swinging London in den Sechzigern als auch an Kalifornien oder Neuengland zu jener Zeit. Einzelne Tracks herauszuheben, ist weder sinnvoll noch wirklich möglich. Die Platte klingt wie aus einem Guss und doch sehr abwechslungsreich im abgesteckten Rahmen. Nur ein Track „When The Morning Comes“ war zuvor schon als Single erhältlich. Das Cover der LP wurde wohl von einem Freund der Band gestaltet, einem Freund, der auch an den Texten der Songs mitgewirkt hat. Nun, die Lyrics sind unauffällig gefällig. Das Plattencover dagegen wirkt etwas, wie soll ich sagen, dilettantisch. Eine schlichte Grafik und das Lettering von Hand gemacht. Kann man machen. Manche LP Cover in den Sixties waren ebenso schlicht wie liebevoll gestaltet. Aber unabhängig von der mangelnden Professionalität, triff dieses Artwork so gar nicht meinen Geschmack. Sei’s drum, die Platte ist trotzdem sehr hörenswert! ****1/2
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