Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Courtney Barnett – Sometimes I Sit And Think, And Sometimes I Just Sit (LP/CD, Marathon Artists)

Besetzung:

Courtney Barnett – guitar, vocals
Daven Mudie – drums, percussion, vocals
Bones Sloane – bass, vocals
Dan Luscombe – guitars, vocals

Trackliste:

Elevator Operator
Pedestrian At Best
An Illustration Of Loneliness
Small Poppies
Depreston

Aqua Profunda
Dead Fox
Nobody Really Cares If You Don’t Go To the Party
Debbie Downer
Kim’s Caravan
Boxing Day Blues

Der erste richtige Longplayer von Courtney Barnett aus Melbourne, nachdem ihre ersten beiden in Australien erschienenen EPs in Europa einfach als ein Compilation Album veröffentlicht wurden letztes Jahr. Das Album hier knüpft nun direkt bei „A Sea Of Split Peas“ an und setzt den grungy Postrock fort. In ihrer Heimat ist das Album auf Platz 4 der Charts eingestiegen. Und auch im UK findet die junge Musikerin viel Beachtung. Neben dem Grunge der frühen Neunziger ist aber ein wenig Psychedelia aus den späten Sixties zu hören. Und das Songwriting von Frau Barnett orientiert sich auch eher an den klassischen Singer / Songwritern der Sixties und Seventies. Musikalisch ist das rockig relaxt und hat ein unglaublich tollen Flow. Courtneys Stimme ist nicht wirklich schön, eher so ein wenig spröde, aber ausdrucksvoll und angenehm. Die Gitarrensounds sind wundervoll vielschichtig und vielseitig. Da kommt gelegentlich so eine folky, ja fast Country Atmosphäre zum Tragen, die an Neil Young erinnert. Und dann ist es wieder purer Garage Rock mit viel Schmackes. Hier als Radio Single ausgekoppelt wurde „Dead Fox“, das wie eine Mischung aus Lou Reeds Velvet Underground und spätem Sixties Art Pop daherkommt. Und dann ist da „Debbie Downer“, das geradewegs aus der Garage der Pandoras oder der Delmonas zu tönen scheint. Slacker Rock lese ich hier und da. Was ist das? Rock Musik für Schlaffis? Oder von Lustlosen für Gelangweilte? Ich weiß nicht, was solche Bezeichnungen uns sagen sollen. Ist „Kim’s Caravan“ Slacker Rock? Wenn dieser fast meditative beinahe emotionslos vorgetragene Gesang über an- und abschwellenden Gitarren, die durch diverse Verzerrer und Kompressoren gejagt wurden, wenn das Slacker Rock ist, dann bitte. Zum Schluss dann der „Boxing Day Blues“. Ich kann verstehen, dass bei 35 Grad im Schatten Down Under nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommt. Und wenn ich mich recht erinnere, mit 26/27 war ich auch kein großer Fan von Weihnachten. Wie auch immer, die Platte macht in Teilen richtig Spaß. Gut hören kann man sie sowieso. ****

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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!