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Them Bird Things – The Bride Who Came To Yellow Sky (CD, Playground)
Besetzung:
Salla Day – vocals
Arttu Tolonen – guitars, keyboards
Tapani Varis – bass, guitars
Affe Forsman – drums, percussion
Trackliste:
Pretty Fly
City On The Hill
The Tinker’s Tale
Why The Sea Is Salt
Goodnight, Berlin
Brer Rabbit & The Tar Baby
Child Of Sabbath
I Dreamt I Saw Lucy Bogan Last Night
Decoration Day
Hurry Down Sunshine
Early In The Morning Again
Hometown Radio
The Bride Who Came To Yellow Sky
Hornswoggled!
Nach einer Babypause, Sängerin Salla und Produzent Will bekamen ihr erstes Kind vor zwei Jahren, meldet sich die finnische psychedelische Country Blues Band Them Bird Things mit ihrem vierten Album zurück. „Pachyderm Nightmares“, ihr drittes Album, erschien im Januar 2013 und war ein eher düsteres Werk, das sich mit Krankheit, Tod und seelischen Abgründen beschäftigte. Die neue Platte ist zwar nicht durchgängig ein Ausbund von Fröhlichkeit, aber doch von einer optimistischen Grundstimmung und einer Leichtigkeit, die neu ist bei Them Bird Things. Salla sagt selbst, dass die Geburt ihres Kindes und die Beschäftigung mit den Dingen, die so ein Nachwuchs halt so mit sich bringt, Spuren hinterlassen hat in ihrer Einstellung zum Leben und auch zur Musik. Musikalisch knüpft diese Platte natürlich an den vorigen an. Amerikanische traditionelle Musikstile von Bluegrass bis Cajun, von Blues bis Folk tauchen hier immer wieder auf. Aber nie in reiner Form. Immer sind da auch Elemente von europäischer Avantgarde ebenso wie schlichtem Postrock. Neben der Standardbesetzung von Gitarre, Bass und Drums kommen auch alle möglichen zusätzlichen Instrumente zum Einsatz, von Lap Steel Gitarre über Mandoline, Banjo, Geige bis zu Orgel, Harmonium, Piano und Saxophon oder Flöten. Sogar eine traditionelle finnische Kantele ist zu hören, und immer auch diverse eher ungewöhnliche Perkussionsinstrumente. Die Songs werden zumeist getragen von Sallas prägnanter, leiser aber eindringlicher Stimme. Durch diese Stimme und durch ein eher zurückhaltendes, schleppendes Tempo, sowie durch ungewöhnliche Arrangements entsteht eine relaxte und doch Aufmerksamkeit fordernde Stimmung. Wie schon auf den ersten drei Alben sind die Songs zum Teil von historischen Ereignissen inspiriert, meist aus den USA, im Fall von „Goodnight Berlin“ von der deutschen Vergangenheit. Zum Teil werden aber auch ganz alltägliche universelle Dinge besungen. Wie schon eingangs gesagt, haftet dem Album eine gewisse Leichtigkeit und ein verhaltener Optimismus an. Es fällt mir schwer, einzelne Songs, Tracks herauszuheben. Das Album wirkt einerseits wie aus einem Guss, aber natürlich kann man Stücke wie „Goodnight Berlin“ oder „The Tinker’s Tale“, „Hometown Radio“ oder „Child Of Sabbath“ auch einzeln anhören und sich an ihnen erfreuen, ohne dass ein Verständnis verloren ginge. Der Titelsong „The Bride Who Came To Yellow Sky“ erzählt von dem harten Leben der Immigranten in den USA vor über hundert Jahren. Und das Cover der Platte zeigt eine Einöde in South Dakota. Also letztlich doch sehr amerikanisch das Ganze. Und doch musste erst eine finnische Band kommen, um genau so eine Platte zu machen. ****
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