Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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The Brian Jonestown Massacre – Revelation (LP/ CD, A Recordings)

Besetzung:

Anton Newcombe – vocals, guitar, bass, keyboards, arrangement, production
Matt Hollywood – guitar
Collin Hegna – bass
Frankie Emerson – keyboards
Ricky Maymi – drums

Trackliste:

Vad Hände Med Dem?
What You Isn’t
Unknown
Memory Camp
Days, Weeks And Moths
Duck And Cover
Food For Clouds
Second Sighting
Memorymix
Fist Full Of Bees
Nightbird
Xibalba
Goodbye (Butterfly)

Das ist nun schon das 14. Album der Band um Mastermind Anton Newcombe, Exzentriker par excellence. Um 1988 in San Francisco gegründet, der Name sowohl Hommage an den 1969 im Swimming Pool ertrunkenen Rolling Stones Gründer Brian Jones, als auch Erinnerung an die wahnsinnige Sekte, die in Jonestown, im Dschungel Guayanas, Massenselbstmord beging. Irgendwie hatte ich die Band zwar immer auf dem Schirm, aber ich kenne längst nicht alle 14 Platten, und ich besitze auch nur eine frühe LP von ihnen. Diese neue LP überrascht mich einerseits, weil sie ziemlich modern, eingängig und popkompatibel klingt. Hätte ich gar nicht erwartet von Mister Newcombe, dem eine gewisse Sprödigkeit und Widerborstigkeit nachgesagt wird. Anderer-seits erfüllt die Musik hier meine Erwartungen an eine psychedelische Platte aus San Francisco auf das Schönste. Das erinnert einerseits an den guten alten Westcoast Rock der Seventies, andererseits klingt es auch wie die Musik des Black Rebel Motorcycle Club in seiner frühen Acid Rock Phase. Übrigens sind die beiden Bands sogar befreundet und personell verbandelt. Und dann muss ich auch an Primal Scream denken und ihre Verknüpfung von Dance Grooves mit Psychedelia. Da hat Mister Newcombe die eine oder andere Inspiration bezogen. Schließlich gibt es sogar noch Kammermusik Folk Pop zu hören auf dieser sehr abwechslungsreichen LP. Weitere Stichworte sind Krautrock und Industrial Sound. Langweilig ist diese LP jedenfalls nicht. Und wie schon gesagt, sie ist erstaunlich popsensibel und durchgängig gut hörbar. Ich erinnere mich an weit experimentellere und anstrengendere Werke der Band. Entstanden ist die LP übrigens in Berlin, wo Anton Newcombe inzwischen ein eigenes Studio betreibt. Eine Sammlung von 13 nur lose zusammenhängenden Songs, die man auch einzeln hören kann, deren Abfolge jedoch eine durchaus sinnvolle ist. Ein paar reine Instrumentals sind dabei und zum Finale gibt es bei „Goodbye (Butterfly)“ dezente Bläser im Hintergrund und famose Woo Hoo Chöre, die natürlich jeden Rezensenten zu Vergleichen mit „Sympathy For The Devil“ veranlassen. Eine schöne Platte, ja das ist sie. ****

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