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The Pearlfishers – Open Up Your Colouring Book (2LP/ CD, Marina)
Besetzung:
David Scott – vocals, guitar, bass, keyboards, mandolin, concertina, recorder
Jamie Gash – drums, vocals
Dee Bahl – bass
Gabriel Telerman – guitar
Stuart Kidd – vocals
Plus several guest musicians for brass, strings and vocals
Trackliste:
Diamanda
To The Northland
Chasing All The Good Days Down
The Way My Father Talked About Vincent
The Last Days Of September
You’ll Never Steal My Spirit
Gone In The Winter
Attacked By Mountain Cats
Open Up Your Colouring Book
A Peacock And A King
Silly Bird
I Don’t Want To Know About It
When Love Was A River
You Can’t Escape The Way You Feel
Her Heart Moves Like The Sea Moves
A Christmas Tree In A Hurricane
“It’s a beautiful day, so get out of bed!” – So fängt der Opener “Diamanda” dieser bezaubernden Platte an. Eine vortreffliche Platte, um den Frühling zu begrüßen. Und eine bestens gelungene Rückkehr der schottischen Pearlfishers in die Pop begeisterte Öffentlichkeit nach sieben Jahren Pause seit ihrem letzten Album „Up With The Larks“. Meine Wahl für das Album des Monats fiel letztlich ganz spontan auf diese Doppel-LP, deren CD promo Version hier schon eine ganze Weile rumlag. Im ersten Moment, also beim ersten Hören, dachte ich noch, schöne gefällige Popmusik, aber eigentlich wie schon die letzte und die vorletzte und all die anderen Pearfishers Platten seit 1991. Doch dann höre ich genauer hin, lege die Scheibe mehrfach auf. Und siehe da, die Songs beginnen ihre Geschichten zu erzählen, die Musik entfaltet ihre filigrane Schönheit ganz behutsam, ganz langsam. Die Songs stammen hauptsächlich aus der Feder von David Scott, der auch singt, Gitarre und andere Saitenistrumente sowie Keyboards spielt und die ganze Chose produziert hat. David ist Mastermind und Gründer der Pearlfishers. Aber weil er von seiner so wunderbaren Musik allein nicht leben kann, ist er auch Universitätsdozent und außerdem freier Mitarbeiter der BBC in Glasgow, wo er Features und Dokumentationen zur Geschichte der Popmusik präsentiert, u.a. über Brian Wilson, Ennio Morricone und Serge Gainsbourg. Man kann durchaus sagen, dass die Beschäftigung mit diesen Ikonen des Pop auf Scotts eigene Musik abgefärbt hat. Davids Songwriting erinnert mitunter auch an Größen wie Jimmy Webb oder Burt Bacharach. Und seine Arrangements sind majestätisch schön, ohne je bombastisch zu wirken. Verschiedene Streich- und Blasinstrumente werden ausgesprochen gekonnt und wirkungsvoll in die Arrangements eingebunden. Fantastische Popmusik die sich zwischen den Polen Beach Boys und Walker Brothers bewegt. Vielleicht ein wenig gefälliger als letztere, mehr Richtung Prefab Sprout. Vielleicht sind die Songs diesmal etwas intimer, privater als bei früheren Pearlfishers Platten. Vielleicht klingt diese Platte einfach noch reifer, noch abgeklärter als frühere. Jedenfalls ist diese Musik hier überwältigend schön in meinen Ohren, berührend ohne rührend zu wirken. 16 Songs auf zwei LPs, manche himmelhoch jauchzend wie „Diamanda“ zu Beginn, andere sehr zurückhaltend und doch eindringlich und überzeugend wie „Her Heart Moves Like The Sea Moves“. Oder so persönliche und zugleich vertraute Songs wie „The Way My Father Talked About Vincent“. Kein einziger Titel auf dem Album ist belanglos oder auch nur Mittelmaß. ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!