Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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The Uschi Obermaier Experience – Are You Happy Now?! (CD, Guerilla / Neat Neat Records, www.myspace.com/uschiobermaierexperience)

Besetzung:

Bernd Hövelmeyer – vocals, guitars, percussion
Gunnar Gliech – vocals, bass, harmonica, acoustic guitars
Adrian Eisel – drums
Ingo Kowarsch – vocals, guitars, keyboards, bass

Trackliste:

Damned ol’ Blues
Something Bad
Use My Dreams
I’m Bored
My Home
Are You Happy Now?!
Paralyzed
Norman Bates
Lies
Tell You Not A Lie
(Don’t Give A Fuck) About The Shit

Im Februar war ich lange unschlüssig, welches Album mein Album des Monats werden sollte. Foxygen wäre schon im Januar ein Kandidat gewesen. Die Palma Violets sind schon überall abgefeiert worden. Die LP von Jacco Gardner habe ich noch nicht. Da brachte mir der Postbote völlig unverhofft das Debütalbum einer deutschen Band ins Haus. Ein Album das mich sofort überzeugt! Schon der Bandname ist ziemlich klasse. Und die Platte hält, was der Name verspricht. Aus Ostwestfalen kommt die Kapelle. Ein gewisser H.P. Daniels hat den Jungs geraten, mir ihre Scheibe zukommen zu lassen. Danke H.P., du kennst meine Vorlieben. Und tatsächlich erinnert mich die Musik hier spontan an The Escalatorz, H.P.’s Band damals in den 1980er Jahren. Die Anfänge der Uschi Obermaier Experience reichen rund zehn Jahre zurück. Und die Jungs haben sich wohl auch alle bereits ihre Sporen in diversen Punk und Pub Rock Bands in der Bielefelder Ecke verdient. Vom Aussehen her könnte man sie auch mit Stunde X verwechseln. Oder mit den Chainsaw Hollies, falls sich jemand noch an die erinnert. Na ja, und musikalisch liegt das ja auch alles recht nah beieinander. Pub Rock eben, ein bisschen Punk, ein wenig Power Pop und ganz viel erdiger R&B, Blues Rock. Mit starkem Rückgrat und viel Schmackes, aber nicht breitbeinig. Jedenfalls nicht im Sinne von Hard Rock Klischees. Nee, das sicher nicht. „I’m Bored“ von Iggy Pop covern sie. Sonst sind alle anderen zehn Songs auf der Scheibe von ihnen selbst. Einen Hauptsongschreiber scheint es nicht zu geben. Alle Namen der Bandmitglieder tauchen abwechselnd in den Credits auf. Gesungen wird ebenfalls abwechselnd und mitunter gemeinsam. Die Musik wurzelt wie gesagt stark im Rhythm & Blues der Sixties, im Blues Rock und Pub Rock der Seventies, aber auch Bezüge zu Sleaze Rock der Eighties sind vorhanden. Mehr als einmal muss ich auch an Hanoi Rocks denken oder an die Dogs D’Amour. Neben diversen Gitarren prägt auch immer wieder eine Harmonika den Sound der Band. Insgesamt ist der übrigens ziemlich abwechslungsreich von klassischem Riff Rock über Blues und Boogie, aber auch gefühlvolle Balladen, von Orgel oder Melodiegitarre getragen, bis zu fast schon experimentell anmutenden Psycho Nummern wie dem sinistren „Norman Bates“. Ein durch und durch gelungene Platte ist das. Beim zweiten Hören summt man die Songs schon unwillkürlich mit. Schade, dass es sie nur als CD gibt. Und die ist auch erstmal auf 500 Stück limitiert. Wenn man sie kaufen möchte, muss man zu einem Gig der Band gehen. Oder man versucht es über Netzwerke wie MySpace, Facebook, Reverb-Nation, oder direkt bei i.kowarsch(at)hotmail.de. Und wenn die Jungs mal in Berlin spielen, bin ich sicher dort. ****

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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!