Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Noel Gallagher’s High Flying Birds – s/t (LP/CD, Sour Mash, www.noelgallagher.com)

Besetzung:

Noel Gallagher – vocals, guitars, bass, keyboards
Jeremy Stacey – drums
Mikey Rowe – keyboards

Plus weitere Musiker an diversen Instrumenten

Trackliste:

Everybody’s On The Run
Dream On
If I Had A Gun…
The Death Of You And Me
(I Wanna Live In A Dream In My) Record Machine

Aka… What A Life!
Soldier Boys And Jesus Freaks
Aka… Broken Arrow
(Stranded On) The Wrong Beach
Stop The Clocks

„High Flying Birds“ von Jefferson Airplane aus deren Debütalbum „Jefferson Airplane Takes Off“ hat Noel im Radio gehört und sich davon zu seinem neuen Bandnamen inspirieren lassen. So erzählte er es selbst in einem Interview mit einem britischen Journalisten. Keine schlechte Referenz jedenfalls. Noel Gallaghers erstes Soloalbum knüpft eigentlich ziemlich nahtlos an Oasis an. Eher jedenfalls als die Platte von Beady Eye, die im Februar erschien. Der ganz große Wurf ist diese Scheibe hier nicht. Jedoch klingt sie auch nicht so langweilig und abgestanden, wie manche Kritiker sie machen. Klar waren die Erwartungen hoch, höher jedenfalls als bei Beady Eye. Und hier ist eben nur Noel verantwortlich als alleiniger Songschreiber, Arrangeur und Produzent, gemeinsam mit David Sardy, mit dem er schon früher erfolgreich zusammen arbeitete. Songwriting, Arrangement und Sound sind halt sehr typisch so wie man es von Gallagher dem Älteren kennt. Insofern gibt es hier auch keine großen Überraschungen. Und ich glaube, das ist es wohl, was ihm manch Kritiker übel nimmt. Aber wer Oasis mochte, der sollte mit Noels Solo Projekt eigentlich kein Problem haben. Er kann durchaus immer noch gute Melodien erfinden. „If I Had A Gun“ ist nicht schlechter als „Wonderwall“ etwa. „The Death Of You And Me“ bietet sogar eine lange nicht bei Noel gehörte Unbeschwertheit, die an das erste Oasis Album denken lässt. Und auch „Record Machine“ referenziert auf’s Angenehmste die Zeit von „Morning Glory“. Klar ist das nicht neu, aber es hört sich vertraut großartig an. Anders als früher kommen bei Noel inzwischen vermehrt Streicher und Background Chöre zum Einsatz. Und auch wenn hier wieder Gitarrenspuren ordentlich übereinander gelegt sind, so fällt doch auf, dass diese Gitarrenbreitwände etwas in den Hintergrund getreten sind zugunsten von eben Streichern, Chören und Bläsersätzen. Die ganze Platte klingt dadurch noch stärker nach so typischen Spätsechziger Britpop Sounds wie sie von Bands wie The Herd, Love Affair oder Marmalade damals produziert wurden. Aber keine Bange, Noel pickt sich da nur die besseren Ideen aus jener Zeit. Insgesamt klingt sein Solo Album sehr gut abgehangen, oder besser gesagt abgeklärt. Vertraut einerseits und auf gediegene Weise neu und aufregend. „Stop The Clocks“ ist der majestätische Höhe- und Schlusspunkt dieser Platte. Auf’s Ganze gesehen steht es meines Erachtens unentschieden zwischen den Brüdern Gallagher. Noel Gallagher’s High Flying Birds bekommt ****

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