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Lana Loveland – Order To Love (LP, Groovie Records, www.lanaloveland.com)
Besetzung:
Lana Loveland – vocals, organ
Lenny Svilar – guitars
Rudi Protrudi – bass
Alex Tenas – drums
Trackliste:
Side A
Black Glove
Missing Illusions
Theater Of Dreams
Nervous People
Paranoia
Side B
Missing Link
Waiting
Silence Everywhere
Bandit
Constant Furs
1995 gründeten ein paar recht junge Sixties Garage Beat Fans in Berlin eine Band, um ihre Lieblingsmusik zu spielen; Cover vergessener Klassiker, aber auch eigene Songs. Die Band nannten sie Cox Orange. Leider blieb diese Band nicht sehr lange zusammen. Platten wurden nicht veröffentlicht. Lana Loveland (deren richtigen Namen ich nicht kenne) war die Organistin von Cox Orange. Im Jahr 2001 zog sie nach Los Angeles, und dort wurde sie bald die Organistin von Sean Bonniwells reformierter Music Machine, einer Band, deren Fan sie schon lange war. The Music Machine bestand inzwischen neben dem Sänger Sean Bonniwell nur noch aus jüngeren Musikern. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – bot die Band bei ihrem Gastspiel im Roten Salon in Berlin vor einigen Jahren eine großartige Show, die sowohl optisch wie soundmäßig absolut authentisch wirkte. In L.A. lernte Lana Rudi Protrudi kennen, der sie bald darauf bat, bei The Fuzztones als Organistin einzusteigen. Das tat sie dann auch. Inzwischen leben Lana und Rudi in Berlin, wo sich nun das Hauptquartier der Fuzztones befindet. Die zweite LP dieser „Berliner“ Fuzztones ist übrigens gerade erschienen. In Berlin traf Lana auch wieder auf ihre alten Mitmusiker von Cox Orange. Und so entstand die Idee, die alten Songs der Band sowie ein paar neue aufzunehmen. Neben Lana ist der Gitarrist Lenny Svilar noch von damals dabei. Mit ihm und dem Texter Marcin Zastrozny schrieb Lana die meisten Songs, viele davon wie gesagt schon in den 1990er Jahren. Vervollständigt wird die Band, die nun unter Lana Loveland firmiert, von Rudi Protrudi am Bass und Alex Tenas an den Drums. Eine Single erschien bereits letztes Jahr bei Butterfly Records in Barcelona. Die LP „Order To Love“ kam jetzt auf dem portugiesischen Label Groovie Records raus. Auf der iberischen Halbinsel gibt es inzwischen wohl die aktivste und enthusiastischste Sixties Garage Szene. Zehn Stücke sind auf der LP, leider auch beide Tracks der Single. Wäre diese Platte vor 25 Jahren erschienen, sie wäre begeistert aufgenommen und rezensiert worden auch über einschlägige Sixties Fanzines hinaus. Heute interessiert sich nur noch ein kleiner Kreis alter aber auch jüngerer Genre Aficionados für so eine LP. Musikalisch orientiert sich diese Platte allerdings auch sehr stark an den Vorbildern, namentlich Bonniwell’s Music Machine. Dennoch bieten Tracks wie „Theater Of Dreams“, „Missing Link“ oder „Silence Everywhere“ genügend eigene Ideen und einen überzeugenden Mix aus Hooks und Sounds. Es fehlt vielleicht die eine herausragende Melodie, die sich sofort einprägt. Doch nach mehrmaligem Hören bleiben auch hier nicht nur Sounds, Klangfarben in Erinnerung. Lana Loveland bedient auf sehr sympathische Weise einschlägige Klischees. Das ist mir mitunter lieber, als irgend so ein bedeutendes neues Projekt, das nirgendwohin führt und nur Kopfschmerzen verursacht. Sixties Garage Sound rules, ok! ***1/2
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!