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Social Distortion – Hard Times And Nursery Rhymes (DoLP, Epitaph, www.socialdistortion.com)
Besetzung:
Mike Ness – vocals, guitars
Jonny Wickersham – guitars
Brent Harding – bass
David Hidalgo Jr. – drums
Danny McGough – piano, organ
Trackliste:
Side A
Road Zombie
California (Hustle And Flow)
Gimme The Sweet And Lowdown
Side B
Diamond In The Rough
Machine Gun Blues
Bakersfield
Side C
Far Side Of Nowhere
Alone And Forsaken
Writing On The Wall
Side D
Can’t Take It With You
Still Alive
Take Care Of Yourself
I Won’t Run No More
Die Meinungen zu dieser Platte gehen offenbar ziemlich auseinander. Ich weiß nicht, was da für Erwartungen gepflegt wurden. Social Distortion und vor allem Mastermind Mike Ness sind für bodenständigen, traditionsbewussten, rauen aber herzlichen Rock’n’Roll bekannt. Als Punk Band haben sie vor 33 Jahren in Kalifornien angefangen. Zwischendurch gab es eine kleine Pause wegen Mikes Problemen mit den Drogen und dem Gesetz. Aber seit nunmehr 25 Jahren ist die Band mehr oder weniger aktiv, und sie hat sich dabei freilich nach und nach vom Punk gelöst, ohne ihre Wurzeln je zu verleugnen. Mike Ness hat schon immer die Roots der populären US-amerikanischen Musik geliebt und aufgearbeitet, nicht zuletzt mit zwei tollen Solo Platten 1999. Country Musik auf der einen Seite und via Großbritannien in die USA zurückgekehrter R&B auf der anderen, das sind die Grundfesten des Social Distortion Rocks. Das klingt weder spektakulär neu, noch ist es sonst irgendwie hip. Und dennoch ist es absolut hörenswert. Im besten Sinn ehrlicher Rock’n’Roll ist das. Die Songs sind einfach anrührend. Geschichten, die das Leben schreibt. Von Mike Ness wunderbar in Töne gesetzt und mit seiner unvergleichlichen – zugegeben eher limitierten – rauen Stimme inbrünstig vorgetragen. Arrangement, Sound, das Spiel der Musiker folgen bewährten Mustern. Das erinnert durchaus an den Boss. Und doch klingt es hier noch ein bisschen authentischer, ehrlicher als bei der E-Street Band. Wer das langweilig findet, dem ist nicht zu helfen. Der soll dann eben andere Musik hören. Ich kann gar nicht genug bekommen von dieser Platte, diesen Songs, die bei mir ganz im Innersten Gefühle auslösen, die ich nur selten bei Musik verspüre. Ich könnte heulen beim Hören der Platte! Vor Begeisterung oder von mir aus vor Ergriffenheit, ich weiß nicht genau. Es sind eben gerade bestimmte Harmonien in Verbindung mit dem eher ungeschliffenen Vortrag und auch die eine oder andere Textzeile, die das bei mir auslösen. Sicher ist das auch stimmungsabhängig, situationsbedingt. Aber eine schlechte Platte kann diese Band gar nicht machen. Und auch wenn sich meine Euphorie inzwischen nach mehreren Durchläufen ein bisschen gelegt hat, diese Platte wird zu den besten des Jahres gehören. Bei mir jedenfalls. ****1/2
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