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The Puddle – The Shakespeare Monkey (CD, Fishrider Records, www.myspace.com/thepuddlenz)
Besetzung:
George D. Henderson – vocals, guitars, keyboards, bass
Gavin Shaw – bass
Ian Henderson – drums, percussion, bass, keyboards
Alan Starrett – violin, viola
Trackliste:
01. As It Was
02. So Good
03. Friends
04. Dylanesque
05. You’re So Pretty
06. Shivver
07. Solace
08. The Shakespeare Monkey
09. One Romantic Gesture
10. Parasol
11. Seduced By Virgins
12. High On The Hog
13. Milk
14. Trauma Bear
15. No Good
16. Naked
17. Don’t Kill The Golden Goose
George D. Henderson aus Dunedin, Neuseeland, macht mit wechselnden Musikern unter dem Namen The Puddle seit 1984 Musik. Davon leben konnte er mit Sicherheit bis heute nicht. Keine Ahnung was der Mann sonst so treibt zur Sicherung seines Ein- und Auskommens. Jedenfalls scheint er nicht nur ein rechter Eigenbrötler zu sein, ein ziemlich verkannter aber genialer Songwriter ist er auch. Beim legendären Label Flying Nun erschienen bis 1993 drei LPs und eine 7“ Single von ihm bzw. The Puddle. Dann verlor sich seine Spur zunächst, wenn man von einer 7“ für ein französisches Indie Label 1995 absieht. In den Jahren seither entstanden nichtsdestotrotz etliche bis heute unveröffentlichte Aufnahmen, die – so hört man – in absehbarer Zeit auf Vinyl gepresst werden sollen. 2007 jedenfalls meldete sich The Puddle / Henderson mit dem Album „No Love No Hate“ zurück, das bei Fishrider als CD erschien und einige bemerkenswerte Kritiken einheimste. Und nun, nicht mal zwei Jahre später, ein brandneues Album mit 17 neuen Songs. Eingespielt mit der Unterstützung von seinem Bruder Ian am Schlagzeug und gelegentlich Keyboards oder Gitarre, sowie Gavin Shaw am Bass und Alan Starret an Violine und Viola in Dunedin zwischen Dezember 2007 und Juni 2008, bietet dieses Album eine erstaunliche Mischung aus klassischem Singer/Songwriter Pop, Psych Folk und einer gehörigen Portion Exzentrik. So bezieht sich der Titel des Albums – wie auch der Song gleichen Namens – auf die Vorstellung, es gäbe da so literarische Kobolde oder Ghostwriter im Hinterstübchen, die mehr oder weniger Sinnvolles in eine imaginäre Tastatur hauen. Und der Poet, der Songwriter bedient sich dann. Klappt meistens jedoch nicht so recht. Eine Krux ist das mit diesen „Shakespeare Affen“. Ansonsten sind Hendersons Songs eher von einer recht abgeklärten und doch lyrischen Art. Originell, persönlich und doch allgemeingültig und im besten Sinn aufklärend und kurzweilig. Die Musik passt sich da an, ohne sich unterzuordnen. Etliche Songs haben echten Ohrwurm Charakter. Und stilistisch bewegt sich diese Musik vollkommen unabhängig und jenseits aller Genres und Kategorien. Wer unbedingt Vergleiche braucht, der stelle sich XTC vor ohne den vordergründigen Pop Appeal, von mir aus auch Nick Drake oder Elliott Smith mit mehr Selbstbewusstsein und fast rockiger Attitüde. Aber nein, George Henderson mit seiner Band The Puddle ist einmalig. Und sehr neuseeländisch, falls es das gibt. Eine insgesamt unaufdringliche und unspektakuläre, vollkommen entspannte Platte, die dennoch Freude macht und nie langweilig wird. Zuhören muss man allerdings. ****
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