Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Moderator / Juontaja

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Fleet Foxes – Fleet Foxes (2LP/CD, Bella Union, www.myspace.com/fleetfoxes)

Besetzung:

Robin Pecknold – vocals, guitars
Skyler Skjelset – vocals, guitars
Casey Wescott – keyboards, vocals
Nicholas Peterson – drums
Craig Curran – bass

Trackliste:

01. Sun It Rises
02. White Winter Hymnal
03. Ragged Wood
04. Tiger Mountain Peasant Song
05. Quiet Houses
06. He Doesn’t Know Why
07. Heard Them Stirring
08. Your Protector
09. Meadowlarks
10. Blue Ridge Mountains
11. Oliver James
12. Sun Giant
13. Drops In The River
14. English House
15. Mykonos
16. Innocent Son

Mein erster Kontakt mit dieser fünfköpfigen Band aus Seattle fand vor gut zwei Monaten statt, als mir der freundliche Promoter von Bella Union in Berlin die Sun Giant EP in die Hand drückte mit einer Entschuldigung auf den Lippen, das Album erscheine hier erst im August. Diese EP hat mich sofort umgehauen. Lange nicht mehr habe ich so schöne, filigrane erhebende Popmusik gehört. Wie aus anderen Sphären klingt das, was diese durchaus irdisch bodenständigen Musiker da intonieren. Schaut man auf die Homepage von Sub Pop Records – das ist ihr Label in den USA – dann findet man dort gutmütig dreinblickende bärtige Waldschrate, Hippies eben. Barock Pop nennen einige Medien die Musik der Fleet Foxes. Das passt m.E. so gar nicht. An dieser Musik ist nichts überladen oder aufgesetzt. Kein Instrument, keine Stimme ist überflüssig oder nur Zierrat. Alles fügt sich zu einem wunderbar homogenen strahlenden Ganzen. Die Doppel LP, die jetzt im UK erschienen ist, vereint das Album „Ragged Wood“ mit der „Sun Giant“ EP. Während die Aufnahmen zur LP bereits im vergangenen Sommer entstanden wurde die EP im Januar 2008 aufgenommen. Die Musik klingt trotzdem wie aus einem Guss, wie aus einem harmonischen kreativen Fluss. „Sun Giant“ wird als Ode an die wärmende Kraft des Lichts a capella vorgetragen, von allen fünf Musikern mehrstimmig gesungen, fast wie ein Choral. Überhaupt ist der mehrstimmige Gesang, der sicher auch von den Beach Boys inspiriert ist, wie etliche Kritiker bemerken, ein großes Pfund, mit dem die Fleet Foxes nicht genug wuchern können. Musikalisch, also von Arrangement und Instrumentierung her, sind die Einflüsse ebenso bei den Smile-Ära Beach Boys wie bei Buffalo Springfield oder auch The Zombies und „Odessey & Oracle“ auszumachen. Letztlich ist es eine Mischung aus so verschiedenen Einflüssen wie ursprünglichem Folk etwa aus den Appalachen, kalifornischem Sunshine Pop und eher klassischem Mainstream Rock der besseren Sorte. Überhaupt wirkt das alles sehr klassisch und althergebracht, traditionell im besten Sinne, ohne dabei old fashioned oder unzeitgemäß zu wirken. Sich auf die guten Traditionen zu besinnen, ist ja eh kein Fehler. Und es kommt bei jungen Musikern offenbar schon längst wieder in Mode. Auch das Songwriting ist klassisch. Viele großartige Melodien, die mehrheitlich das Zeug zu Evergreens haben. Welche junge Band kann das heute schon von sich behaupten? Ob das nun „White Winter Hymnal“ ist oder „Ragged Wood“, der „Tiger Mountain Peasant Song“ oder „Blue Ridge Mountains“. Alles Songs, die sich einprägen schon nach wenigen Hördurchgängen, Songs, die ein angenehmes prickelndes Gefühl verursachen beim Hören. Fleet Foxes aus Seattle, Washington, haben hiermit eines der Alben des Jahres, vielleicht sogar das Album des Jahres veröffentlicht. *****

PS: Es ist übrigens mein Album des Monats Juni, nicht Juli, da ich ja immer nachträglich ein Album des Monats küre.

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