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The Pillbugs – Monclovia (CD, Rainbow Quartz, www.pillbugs.com)
Besetzung:
Mark Mikel – vocals, guitar, keyboards, sitar
Dan Chalmers – drums
Scott Tabner – guitars
Mark Kelley – bass, vocals, guitar, glockenspiel
Dave Murnen – vocals, percussion
Plus guest musicians on piano, violins and cellos
Trackliste:
01. Here’s to the End of Time
02. Faceless Wonder
03. 4 sec Nightmare in a 5 sec Dream
04. Good to Be Alive
05. All in Good Time
06. Make Like Arthur Lee
07. Alluring Martha
08. Charlie Blue Car
09. Hold Me So Near
10. King of Zorg
11. Spaced-Out
12. Liberty Town of Love
Dieses Mal fiel es mir richtig schwer, mich für ein Album des Monats zu entscheiden. Einerseits gibt es mehrere Kandidaten, die ich annährend gleichauf höre. Einige andere mögliche Kandidaten besitze ich noch nicht. Ich habe mich dann letztlich für diese Platte entschieden, gerade weil sie eigentlich eine Best Of Compilation der „Pillendreher“ aus Toledo, Ohio, ist. Die Band wurde bereits 1991 gegründet und entwickelte ihren imgrunde Sixties inspirierten und sehr artifiziellen, sehr britischen psychedelischen Pop über einige Namenswechsel und Umbesetzungen zur Reife und Perfektion. Insofern ist diese Sammlung ihrer wirklich weitgehend besten Tracks ein wunderbarer Einstieg in die verträumt verspielte Welt dieser Käfer. Man mag einwenden, dass die Musik der Pillbugs zu 100% rückwärts gewandt ist. Na und? Das ist die Musik vieler anderer Bands auch. Aber kaum eine andere ist dabei so abwechslungsreich, so erfinderisch und zugleich authentisch. Wenn es nicht so abgedroschen und auch naheliegend wäre, würde ich sagen, die Einflüsse der Fab Four sind unüberhörbar. Aber natürlich wird da noch viel mehr zitiert und absorbiert. Wer die Rubble Compilations kennt, vor allem die frühen klassischen, wird hier so manches Aha Erlebnis haben. Und es bleibt nicht bei den englischen Popsike Einflüssen. Auch die US Sixties Szene von den Byrds über Arthur Lee und Love bis zu den Beach Boys stand für die eine oder andere Idee, Phrase oder Klanggestaltung Pate. Was The Pillbugs von schlichten Kopisten oder Nachahmern unterscheidet, das sind ihre originellen und clever durchdachten eigenen Songs, die nicht einfach nur der Vorführung authentischer Sixties Sounds und Arrangements dienen. Die Lyrics sind allerdings wohl weder tiefschürfend philosophisch noch wollen sie Lebenshilfe oder Aufklärung liefern. Vom typischen Lovesong bis zum phantasievollen Science Fiction Märchen reicht die Auswahl. Und natürlich setzen sich die Jungs auch hin und wieder mit dem Thema Musik selbst und mit ihren Vorbildern auseinander. Stolz vermelden die Liner Notes übrigens, dass nur echte originale Instrumente von lebenden Menschen gespielt und nur analog aufgezeichnet wurden. Was ich in diesem Zusammenhang dann allerdings sehr schade finde, Vinylausgaben ihrer Platten veröffentlichen The Pillbugs leider bisher nicht. Das scheint jedoch ein weit verbreitetes Problem der zeitgenössischen Underground Pop Szene in den USA zu sein. Für beide Formate reicht meist das Geld nicht, und die Nachfrage nach Vinyl ist offenbar vielfach zu gering. Vier reguläre Longplayer haben The Pillbugs bislang veröffentlicht, davon zwei Doppelalben. Ich werde mir alle vier noch besorgen. Diese Auswahl hier bietet wie gesagt einen wunderbaren Einstieg und ist nach allem was ich bisher hörte eine echte „Best Of“ Platte. ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!