Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Moderator / Juontaja

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The Coral – Roots & Echoes (DoLP/CD, Deltasonic Records, www.myspace.com/thecoral)

Besetzung:

James Skelly – vocals, guitar
John Duffy – percussion
Paul Duffy – bass, saxophon
Nick Power – organ, vocals
Bill Ryder-Jones – guitar, trumpet
Ian Skelly – drums
Lee Southall – guitar, vocals

Trackliste:

01. Who’s Gonna Find Me
02. Remember Me
03. Put The Sun Back
04. Jacqueline
05. Fire Flies
06. In The Rain
07. Not So Lonely
08. Cobwebs
09. Rebecca You
10. She’s Got A Reason
11. Music At Night

Die Gründung dieser Band in Hoylake, Merseyside, liegt nun auch schon wieder über zehn Jahre zurück. James Skelly und seine Freunde gingen da wohl noch allesamt zur Schule. Liverpool war nicht weit, und der Einfluss dieser Wiege des Merseybeat aber auch diverser Beat und Psych Pop Revivals färbte womöglich ab auf die Jungs. Ihr erstes Album erschien 2002 und ließ sowohl Sixties Aficionados wie Musik Kritiker aufhorchen. Ich erinnere mich noch sehr gut an ihr erstes Berlin Konzert im selben Jahr im Magnet Club. Diese unbekümmerte Spielfreude gepaart mit sensationellen Talenten und souveräner Stilbeherrschung beeindruckte nicht nur mich sehr. Über Großbritannien hinaus war der Band aber letztlich kein durchschlagender Erfolg beschieden. Keine ihrer seither erschienenen LPs und Singles ist schlecht. Aber sie zeugen nicht alle von Höchstform, um es mal so auszudrücken. Nun also das fünfte Album „Roots & Echoes“. Der Titel könnte nicht treffender gewählt sein. Jetzt schon von einem Alterswerk zu sprechen, wäre sicher ziemlich vermessen. Die Jungs sind schließlich kaum Dreißig. Aber diese Platte strahlt eine Ruhe, eine Abgeklärtheit und Gelassenheit aus, das ist schon fast unheimlich. Es ist eine Britpop Platte im ganz klassischen Sinn. Eine Platte, die die britische Gitarren Pop Musik der letzten 40 Jahre ganz lässig und nonchalant Revue passieren lässt. Die Betonung liegt dabei auf Pop. Gerockt wird hier nämlich nicht. Obwohl die Arrangements schon ihre Ecken und Kanten aufweisen. Immer auch ein bisschen spröde, nie zuckersüß oder so vollkommen lieb, wie Travis auf ihrer letzten LP. Insofern ist diese Doppel LP für mich die bislang ultimative Britpop LP dieses Jahres. Während Frannie „nur“ schöne Melodien und liebenswerte Songs schreibt und singt, schaffen es James Skelly und seine Mitstreiter, auch immer so ein wenig Exotik, Melancholie und Ungewissheit in ihren Liedern unterzubringen. Ihre Musik hier auf dieser Platte, ist gefühlvoll und mitreißend, tröstlich und aufregend, anheimelnd und überraschend. Die Songs erzählen kleine Geschichten. Erlebte oder ausgedachte, das spielt eigentlich keine Rolle. Denn sie klingen absolut wahr und nachvollziehbar. Obwohl sie mitunter auch ein wenig schrullig oder entrückt erscheinen. Diese Platte ist vom ersten bis zum letzten Track perfekt. Ich kann sie wieder und wieder hören, und ich bin jedes Mal noch ein bisschen begeisterter. Und ich kann die Songs inzwischen alle mitsingen. Jeder einzelne ist wunderbar! *****

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