Re: New Faves on 45

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mikko
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Lana Loveland – Black Glove / Missing Illusions (7”, Butterfly Records, www.myspace.com/lanaloveland)

Miss Loveland spielte in den 90er Jahren elektrische Orgel in einer Berliner Neo-Sixties Combo namens Cox Orange. Leider löste sich diese Band 1997 auf, ohne irgendeinen Tonträger zu hinterlassen. Lana Loveland, die damals wohl noch gar nicht so genannt wurde, wagte dann den Sprung über den großen Teich und landete in L.A., wo sie sich bald darauf der wiederbelebten Music Machine von Sean Bonniwell anschloss. 2002 lernte sie Rudi Protrudi kennen, der sie kurzerhand als Organistin der Fuzztones engagierte. Aber Lana zog es nach Europa zurück. Sie organisierte 2004 eine Europa Tournee der Music Machine und kehrte dann in ihre Heimatstadt Berlin zurück. Rudi blieb also nichts weiter übrig, als ihr 2005 nachzufolgen. Lana und Rudi leben nun in Berlin, und bei den Fuzztones spielt inzwischen auch noch der frühere Cox Orange Gitarrist mit. Auf Lanas erster eigener Single spielt ebenfalls eine Hälfte der alten Cox Orange Besetzung. Und Rudi konnte als Bassist gewonnen werden. Die beiden Tracks stammen auch noch aus Cox Orange Zeiten. Psychedelischer Garage Beat ist das. „Black Glove“ bezieht sich auf den schwarzen Handschuh, den Lana bei der Music Machine an einer Hand zu tragen pflegte. Der Track lebt vor allem von der Produktion, der hypnotischen Orgel und dem treibenden Beat. Und auch „Missing Illusions“ verströmt in erster Linie Atmosphäre. Auch hier dominiert die Orgel. Lanas Gesang ist eingebettet in geheimnisvollen psychedelischen Sound. Die B-Seite der Single ist aufgrund ihrer Atmosphäre sogar etwas gelungener, wie ich finde. ***1/2

Last Calls – s/t (12” EP, Svart Records, www.myspace.com/lastcalls)

Last Calls aus Tampere, Finnland, sind eine sechsköpfige Roots Pop/Rock Band, deren Musik einem Aki Kaurismäki Film ebenso wie einem Film von David Lynch entstammen könnte. Dezente Keyboard Flächen hinter getragenen Slide Gitarren, Fender Rhodes Piano über einem sachten mit dem Besen gestrichenen Beat. „Dead July“, „Bad Luck Charm“, „Maria’s Arms“ und „Irene” heißen die Tracks auf dieser formidablen Debüt 12”. Ruhig, melancholisch, schön. ****

The X-Ray Harpoons – Zombie Love (7“EP, Copase Disques, www.myspace.com/xrayharpoons)

Garage Rock lebt! Dieser an The Seeds, Music Machine, The Fuzztones, The Standells u.a. geschulte Stil ist nicht tot zu kriegen. Und es gibt auch hier in Deutschland immer wieder junge Bands, die genau so klingen wie ihre Vorbilder. Musiziert wird mit Vintage Instrumenten und Equipment. Und so klingt es dann auch. Vier Songs, alle selbst geschrieben und mit Fuzzgitarren, Farfisa Orgel und der richtigen Attitüde vorgetragen. Auch die Frisuren und Klamotten der Musiker sind absolut stilecht. Alles prima soweit, nur die Songs sind halt keine Klassiker. The X-Ray Harpoons kommen übrigens aus Bonn am Rhein. ***

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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!