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Carbon/Silicon – The Magic Suitcase / Acton Zulus (7”, Carbon/Silicon Records, www.myspace.com/carbonsiliconinc)
Schön, dass sich Mick Jones (ex-Clash) und Tony James (ex-Generation X) nun endlich doch dazu durchgerungen haben, auch Leute, die ihre Musik auf die gute alte analoge Art zu hören pflegen, an ihrem durchaus hörenswerten Output teilhaben zu lassen. Ich kenne ihre früheren Werke nicht, diese Single hier und auch eine zweite bereits erschienene 7“ klingen jedoch sehr nach Jones’ früheren Sachen, die er bereits bei The Clash und dann später bei Big Audio Dynamite zu verantworten hatte. „The Magic Suitcase“ ist ein etwas seltsamer, beinahe phantastischer Song über die Vergänglichkeit allen Seins. Einschmeichelnde Melodie, beinahe konventionelles Arrangement. Auf der B-Seite geht es um die Zukunft im digitalen Zeitalter, ein Thema, das sich wie es scheint ständig durch die Songs der beiden ex-Punks zieht. Die Melodie auch hier absolut typisch Mick Jones. Keiner klaut besser bei sich selbst als er. ***1/2
The Cheeks – I Know What You Did Last Summer EP (7” EP, Beyond Your Mind Record, www.thecheeks.de)
Der Titeltrack dieser EP sollte eigentlich als Twang! 7“45 erscheinen. Hat aus finanziellen Gründen leider nicht geklappt. Das ändert nichts daran, dass diese Nummer große Klasse ist! „Summer“ hat alles, was eine gute Garage Pop Single braucht. Ein Orgel-Intro, das sofort Aufmerksamkeit erweckt, eine unwiderstehliche Hookline, einprägsamen Refrain, tolles Arrangement mit Fuzztone Riffs, kurzem Schweinesolo, ein paar hübschen Effekten als Sahnehäubchen. Auch die anderen Tracks auf der EP halten den hohen Standard, den die Jungs und das Mädel (an den Drums) aus Dortmund sich mit ihrem letzten Album gesetzt haben. „Memory Line“ ist eine einschmeichelnde Beatnummer mit Kirmes Orgel. „On A Night Like This“ kommt als kurzer, knackiger Garage Rocker daher, ebenfalls mit relativ dominanter Orgel. Und der letzte Track „The Ballad of Will-o-the-Whisp“ hat was von typisch britischem Artpop des Swinging London der späten Sixties. Feine Sache! ****
Graham Day & The Gaolers – Get Off My Track / The Man Who Came Back (7”, Disques Volfoni, www.myspace.com/grahamdayandthegaolers)
Graham Day ist unverwüstlich. Nach dem Ende der Prisoners, der englischen Mod Band der Eighties schlechthin, gründete er The Prime Movers, später dann The Solarflares und nun ist er wieder da mit einem Trio, das sich The Gaolers nennt (gesprochen „Jailers“). Anfang November spielte die Band im Bang Bang Club in Berlins Mitte. Laut, druckvoll, krachig. Ein bisschen zu laut, fand ich. Und das Repertoire war trotz diverser typischer Mod Rocker zu wenig abwechslungsreich, zu sehr runtergedroschen von den zweifellos versierten, professionellen Musikern. Das Album der Band habe ich noch nicht. Aber diese Single hier ist großartig! Hier klingt Mister Day so wie man ihn kennt und liebt. Natürlich druckvoll, natürlich kompromisslos, mit der nötigen Schärfe und kontrollierter Wut. Eine Single für alte und junge Mods und Rocker. Klasse! Auf der B-Seite ein ordentliches Garage Rock Instrumental. ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!