Re: Sonic´s Country Music Hall Of Fame

#5303717  | PERMALINK

bullitt

Registriert seit: 06.01.2003

Beiträge: 20,635

Sonic JuiceErstmal freut es mich sehr, dass sie so eingeschlagen hat! :sonne:

In Bezug auf einzelne Lieder hast Du auch absolut recht; wenn man das isoliert hört, würde einem Country als Typisierung nicht so schnell einfallen. Das gilt allerdings auch für einiges ihrer frühen Aufnahmen, weil sie da auch zum Teil nahezu sortenreinen Blues oder Rockabilly spielt.
Ich denke aber, wenn Du ihr Werk von vorne bis hinten erschließt, dann bleibt als biographisches Substrat schon am Ende das Label „Country“ übrig, bei allen Grenzgängen, was aber in erster Linie wohl tatsächlich auf ihre Szeneverortung und die Songwriter zurückzuführen ist, nicht unbedingt auf alle Songs.
Die diversen Stilerkundungen, die ja auch nicht nur in ihrem Werk zu finden sind, sondern für die Zeit typisch waren (ich sage nur: Elvis, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, die ja sowohl Country wie auch Rock´n´ Roll gespielt haben), sind für mich auch besonders reizvoll, da sie das Schubladendenken eben in Frage stellen.

Stimmt, genau diese Namen tauchten auch bei meiner Patsy Cline Pandora Station neben Patsy Cline auf. Der Country als biographisches Substrat ist schön formuliert, ich denke das trifft es. Allerdings fällt mir nach dem Eintauchen in die frühere Phase schon auf, dass der Honky Tonk Einfluss hier doch erheblich stärker und dominierender ist als später. Mag ich persönlich lieber. Auf genreübergreifende Elemente muss man wie z.B. bei Walkin‘ after midnight nicht verzichten, sie gewinnen aber noch nicht die Oberhand. Ich habe gerade ewig lange überlegt woher ich dieses Steel Guitar Riff kenne: Theme aus Polylux (ARD)!
Etwas wiedersprüchlich finde ich deine Interpretation ihres Stilwandels im Vergleich mit der von Wikipedia. Aus welcher Quelle hast du dich denn informiert?

Während sie sich zunächst noch in diversen Stilistiken übte – neben recht urtümlichem, derben Country auch in Blues, Rockabilly und Western Swing -, erreichte sie ab 1960 mit neuem Decca-Vertrag, der ihr mehr Freiheit in der Wahl des Repertoires gewährte, den Gipfel ihrer Kunst.

Anfang 1960 lief der Knebelvertrag mit dem Four Star Label aus, und der Weg war frei für eine Zusammenarbeit mit Decca. Gegen ihren Willen wurde sie von ihrem Produzenten Owen Bradley vom Honky Tonk in Richtung Pop-Musik gedrängt. Fast augenblicklich trat der Erfolg ein.

--