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MistadobalinaDas Album (die LP) ist sowieso nur ein Format, das in einer bestimmten Zeit entstanden ist, genau wie die Single und wie die CD. Es wird von Künstlern genutzt, stellt aber kein unumstößliches Konzept da. Wogegen „das Lied“ als Form mehr oder weniger zeitunabhängig ist.
Weiß ich nicht. Ein Künstler stellt ja seine Musik für ein bestimmtes Medium her, verteilt die Songs auf Seiten, designt das Cover (oder nickt es ab) – ganz so „trägerlos“ ist Kunst dann doch nicht.
Über eine Übertragung kann man sich ja unterhalten (also wenn zB LPs neu gemastered auf CD erscheinen und eine halbwegs berechtigte Person das überprüft).
Zur Diskussion um die CD: analog zur Musik kann man ja die Photographie eines Gemäldes hernehmen, einmal mit herkömmlichen Film, einmal mit einer Digitalkamera geschossen. Bei beiden Medien fällt einem bei ausreichender Vergrößerung Schwächen auf, im einen Bild zeigen sich Schlieren, Undeutlichkeiten, das andere pixelt aus. Ähnlich sehe ich das im Audio-Bereich, mit dem Unterschied, dass man den Unterschied zwischen Vinyl und CD immer hören kann. Ob die jeweilige Klangqualität eine bessere ist, ist, denke ich, eine Frage, die bei ausreichend sorgfältiger Bearbeitung (und damit meine ich zB nicht die dünnen Billig-Schallfolien der 80er oder die lieblos auf eine CD geklatschte Vinyl-Aufnahme) für ein menschliches Ohr nicht mehr unterscheidbar ist und deren Beantwortung ins Esoterische führt (goldene Kabel und zentimetergerechte Aufstellung der Boxen).
Für mich heißt das: LPs und Singles auf Vinyl zum (gelegentlichen) Sammeln, CDs als Träger und MP3s etc als Übertragungsmedium und zum Hören zB im Auto.
Die reine Streaming-Zukunft kann ich mir auch nicht vorstellen – so wenig wie Prepaid-Karten das riesig tolle Weihnachtsgeschenk ausmachen.
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