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Mick67Wie unterschiedlich doch Scheuklappen verteilt sind. Ich stelle mir gerade die Aufregung bei einem Schriftsteller vor, der nicht auf der linken Schiene fährt, Martin Walser z.B. Dann wäre das Getöse ungleich größer. Aber nein unser Grassi ist ja sonst ein ganz anständiger. Da interessiert das ja keinen. :doh:
Was für ein Unsinn! Das Getöse wäre sicher nicht größer (kann es das überhaupt sein? Wann bitte hat zuletzt ein annähernd literarisches Thema zuletzt dermaßen im Mittelpunkt des Interesses gestanden?), wenn etwa Walser ein solches Geständnis machen würde. Die Diskussion würde nur eine andere Richtung einschlagen und Walsers vermeintlichen Antisemitismus wieder aufkochen.
mkVornweg: was heutzutage im Feuilleton getippt wird, ist meistens wirklich belangloses Vetternwirtschaften oder Sprachgeschwurbel, das höchstens die Schreiberlinge selbst toll finden. Die Leute, die sich für so etwas interessieren, sind mir unangenehm. „Feuilletondebatten“. Wenn ich das schon höre. Dann nehm‘ doch teil an den Debatten, lieber Sonic Juice.
Man sieht ja, wie sich alle Feuilletons erlöst auf die Meldung schmeissen. Endlich! Eine Debatte! Jetzt noch schnell eins obendrauf!
Na, fein, dann debattier das mal schön.
Mit Verlaub: wie regelmäßig liest Du die Feuilletons der überregionalen deutschen Zeitungen?
Selbstverständlich ist in den Feuilletons auch exklusives Geschwurbel zu lesen, aber doch beiliebe nicht ausschließlich. Ganz schön anmaßend ist das, was Du hier schreibst!
mk@Mick67
Martin Walser kann doch seit Jahren nicht mehr ernst genommen werden, v.a. nicht als Schrifsteller. Oder willst Du lesen, wie ein Mann in hohem Alter seinen sexuellen Phantasien hinterherschreibt? Pfuibäh.
Auch das geht mir zu weit. Ich habe nur wenige der letzten Walser-Romane gelesen (habe überhaupt nicht mehr als fünf oder sechs seiner Romane gelesen), aber ich bezweifle, dass Du Dir ein solches komplettes Abwatschen erlauben kannst – oder bist Du bei Walser tatsächlich so belesen?
Zur Debatte allgemein: Meiner Meinung nach ist es richtig, dass Grass sich nun zu seiner Vergangenheit bekennt. Dass das Bekenntnis so spät kommt und ausgerechnet einen Monat vor Erscheinen seiner Autobiographie, bleibt indes fragwürdig.
Die taz-Satire fand ich im übrigen lustig.
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