Re: HipHop & Rap

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cleetus

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Pforessor Dorktor Cleetwurst’s Rezeptausgabe 2008, 1. Halbtal:

Zuallererst sei gesagt, dass mein Eindruck vor dem Schreiben des kommenden Textes folgender ist: Sauna die nicht richtig heiß wird. Mal sehen, ob sich das ändern wird. (Verlinken werde ich jetzt erstmal nix, der geneigte Leser wird schon wissen wo was zu finden ist, in Extremfällen PN)

Januar:

Oh ja, die Madlib-Remixe von Perserverance. Schönes Ding muss ich sagen, sehr technoid, vibrierend, nein, eher vibend, überall pulsiert und blubbert es, man hört richtig den Ducking-Effekt. Angesichts des vorherrschenden Madlib-Overkills aber eben auch nur Business as usual.****
Türülü, türülo Dynamite Deluxe. Immer noch zwiegespalten sag ichs mal so: Samy Deluxe ist schon ganz nett aber man ist halt nicht immer noch 16.
Ansonsten war auf jeden Fall mal antestenswert der Sampler „Disco not Disco“ vom wiedererstarkten Label Strut.

TopTracks im Januar:
DJ Donna Summer – Push it
Percee P – Legendary Lyricist ft. Madlib (Madlib RMX)

Februar:

Hier überrascht der allgemein respektierte Rap-Produzent Pete Rock mit der mysteriösen Gästeliste zum dritten Teil seiner Soul Survivor-Reihe „NYs Finest“. Dennoch: Mit „We Roll“ eine Hymne, der Rest solider laid-back Backpacker-Sound. Für Fans zu empfehlen, für die anderen nicht essentiell (***1/2).

Mein Held vom Vorjahr, Black Milk, steuert die Beats zu Fat Ray’s Erstling „The Set-Up“ bei und merkt dabei, dass er nicht Madlib heißt. Bedeutet: Schon besser als die meisten anderen, aber eben nicht so ganz. Lieber zwei gescheite Alben pro Jahr als acht mittelmäßige Mixtape-Prügel. Trotzdem: „Lookout“ hat einen absoluten Todes-Beat und „Bad Man“ ist toll. Very Detroit.

Track des Monats und womöglich auch des Halbjahres ist „That White“ von Fat Joe, produziert von Premo.

März:

Das zugehörige Album von Fat Joe hab ich irgendwo anders schonmal vorgestellt, ich vermute im Rezensionen-Thread.

Highlights sind Guilty Simpsons „Ode to the Ghetto“ auf welchem Stones Throw die Street-Werdung des nerdigsten aller Nerd-Labels zelebriert und Cadence Weapons „Afterparty Babies“, ein 80ies-Flashback-Timberland-Shantel-Breakbeat-Gangsterrap-Jackson-Pollock-Gemälde von einem Album. ***3/4+ und ***1/2

Desweiteren hätten wir EMCs „The Show“, eine erstaunlich lockere Jahrtausendwenden-Reminiszenz, als Konzept-Album angelegt und den Alltag einer fiktiven Band schildernd. Wem „Long hot summer“ oder Little Brother taugt, der hat auch hier seinen Spaß. Ordentliche ***1/2+

Del’s Erstling auf neuem Label, Def Jux, ist nach ein paar Mal hören weitergeschenkt worden da es mich nicht annähernd gefesselt hätte. Eine gewisse Anfangseuphorie wich schnell Desinteresse.

Gnarls Barkley’s „The Odd Couple“ hab ich nocht nicht gehört.

April:

Das neue The Roots-Album „Rising Down“ sollte lieber jemand anderes erklären, nachwievor relativ uninteressant für mich, eventuell nehm ichs mit ins Zeltlager. Viel mehr geflasht hat mich da Prodigy’s „H.I.N.C. 2“ was ebenfalls im anderen Thread besprochen wurde.
Auch Keith Murray schaut mit dem okayen „Intellectual Violence“ vorbei. Keine Songs die Kay Slay auf Mixtape hollert und womöglich im Klo produziert kommt das Teil beinhart. **3/4.

(Auch wenns jetzt hier nicht her passt aber weil ich es gerade lese: Sally Shapiro’s Disco Romance Remixe kamen auch im April raus und sind allerfeinst.)

Tracks des Aprils:
Al Green – Lay it down
Justice – Stress (auch mal den Mr. Oizo RMX auschecken)
J Dilla – Trucks

Mai:

Jetzt wirds langsam lau.
9th Wonder und Buckshot releasen „The Formula“, was mir zu Anfangs weniger gefallen hat, aber nachdem Jay. und One.Be.Lo es ein bisschen gehyped haben doch zusagt. (Siehe EMC, dieselbe Grundstimmung) ***1/2

Santogold (ich erwähnte es bereits: Erwartungshaltung is a bitch) enttäuscht ein ganz klein wenig und kann das Niveau der Single „L.E.S. Artistes“ auf dem Album nicht so ganz aufrecht erhalten. „Shove it“ ist natürlich irresistible.

Song des Monats: DJ Mehdi – Pocket Piano

Juni:

Der total nervige KRS-One hat endgültig alle Respekt-Credits bei mir verspielt und präsentiert das 187ste unnötige Soloalbum „Maximum Strength“. Wie ein Leierkastenmann erzählt er von der guten alten Zeit und predigt und predigt und predigt das ewig gleiche Lied.

Absoluten Crazyshit hingegen verspricht „Shine“, der Zweitling von Estelle und für mich inzwischen besser als „The 18th Day“ von 2006. Wer immer noch so tut als sei „American Boy“ nicht total hot kann heimgehen. ****

Tracks des Monats:

Bugati Force – Juke this dirty mutha
Mr. Oizo – Bruce Willis is dead
Fulgeance – Revenge of the nerd

Sonstige memorable Tracks des bisherigen Jahres:

Estelle ft. Kardinal Offishall – Magnificent (zu finden auf „Shine“)
Solange Knowles – I decided
Three 6 Mafia – Stay Fly Aerodynamic Jonathron Edit (Pumpen, Pumpen…)
Almost September ft. KRS-One – Love (das neue Projekt von MC Lyte die plötzlich keinen RnB mehr macht sondern wieder Hardcore-Rap)
Atmosphere – 66th street (schöner Storytelling-Track)
Busta Rhymes – Don’t touch me (normales Busta-Masterpiece)
Maskinen – Alla som inte dansar (komischer Track aus Schweden, Textauszug „alle die nicht tanzen sind pädophil“. Tanzflächenbrecher)
Oh Snap! – Bill Cosby Sweater /Hostage RMX (Pure Crazyness)
Sam Sparro – Cling Wrap (Oh Yeah! Da kommt noch was, wartets nur ab)
Sonny J – Handsfree (Der oberultra Track bisher, auch wenn ich inzwischen das Original bevorzuge)

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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block