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Cleetusweil man die SG dann auf ewig mit Flash assoziiert und die Hintergründe der Musik einfach vollkommen Andere sind.
Im Grunde war ja das Bemerkenswerte an der Sache, dass die Sugarhill Gang gar keinen Hintergrund hatte.
Es gab zur Zeit des Erscheinens von „Rapper´s Delight“ ja schon eine Hip-Hop-Szene, die auch schon etabliert war und sich über einige Jahre entwickelt hatte, nur eben überhaupt nicht auf dem Plattenmarkt stattfand. Die Stars dieser Szene waren, was die Musik betrifft, in der Bronx wohl vor allem Flash, Bambaataa und anfangs Kool Herc. Mit alldem hatte jedoch die Sugarhill Gang nichts zu tun (sie existierte bis dato als Gruppe noch nicht einmal), weshalb ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es auf die Szene ungemein befremdlich gewirkt haben muss, dass irgendwelche Typen, die man nicht kannte, mit ihrer Musik in die Charts schossen.
Aus heutiger Sicht könnte man wohl sagen, die Sugarhill Gang ist der Ursprung von „fake“ und „nicht real“ im Hip-Hop. Verstärkt wird das natürlich noch dadurch, dass, wie bereits erklärt wurde, die Raps geklaut waren und dass die Hip-Hop-Musik der meisten Old School-Aufnahmen nicht unbedingt das wiedergab, was diese Musik bis „Rapper´s Delight“ zu einem großen Teil ausmachte: Der DJ fehlte und der war bis dato der Star (im übrigen ist deshalb die Bedeutung von Flash, die angesprochen wurde, größtenteils auch auf die Zeit, bevor es Hip-Hop-Musik auf Platte gab, zu verfrachten).
Das nur ergänzend (wurde ja schon einiges gesagt, aber vielleicht ganz interessant für den ein oder anderen, der sich mit der Hip-Hop-Historie weniger auskennt) zur Frage, warum die Sugarhill Gang nicht den besten Ruf hat. Ich mag „Rapper´s Delight“ auch ganz gern.
Übrigens meine ich (müsste ich nochmal nachlesen), dass Flash sogar vor Erscheinen von „Rapper´s Delight“ gefragt wurde, ob er nicht was aufnehmen will. Er lehnte allerdings ab, weil er sich diese Musik nicht auf Platte vorstellen konnte und auch keinen Sinn darin sah, weil schließlich schon regelmäßig unzählige Leute zu den Shows von ihm und den Furious Five kamen und die Musik ja so hören konnten.
Zu Kurtis Blow (ja, der erste Rapper bei einem Major Label, insofern sicherlich wichtig für die Popularisierung und Kommerzialisierung von Hip-Hop-Musik):
Ich muss sagen, obwohl ich sehr gerne Old School-Rap höre, mit ihm bzw. mit den paar wenigen Tracks, die ich von ihm kenne, komme ich bisher noch nicht so recht klar.
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