Re: Django Reinhardt

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gypsy-tail-wind
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Kein Hype, einfach einer der grossen (wohl der erste wirklich wichtige Jazzmusiker aus Europa überhaupt, und für einige Zeit der einzige) des Jazz.

Siehe mein Post oben zu den diversen Boxen. Diejenige von Harmonia Mundi ist mit 26CDs wohl die grösste einzelne, die „Djangologie“ von EMI ist eher enttäuschend, ein Reissue des gleichnamigen LP-Sets in soweit ich weiss gleicher Anordnung (also mit für ein Box-Set absurd kurzen CDs).
Am ausführlichsten ist die Werkschau von Frémeaux, die auch ihre eigenen Remasterings machen und die sollen üblicherweise recht gut sein, was man so hört.
JSP hat mehrere Boxen draussen, sie sind billig und klingen gut, aber es ist halt auch einfach eins dieser Billig-Labels… kauf ich doch eher selten, und von Django habe ich schon zuviel – entweder gibt’s irgendwann die drei Frémeaux-Boxen, oder dann lass ich’s bei dem bewenden, was ich schon habe – die EMI oder Chant du Monde/Harmonia Mundi Boxen werd ich mir jedenfalls sparen.
Was das Mosaic-Set betrifft, ich mag es gerne, habe aber von Leuten mit heikleren Ohren schon Klagen über die nicht so tolle Qualität der Aufnahmen gehört.

Zur Djangologie (EMI, 20CD), von hier:

Platz 7:
Djangologie 1928-1950. 20 CDs (EMI Music France)

Anfang der 70er war diese Box – auf Vinyl oder auf Kassetten – nicht nur so etwas wie der „heilige Text“ aller Django Reinhardt-Verehrer, ihr verdankte sich ein Stück weit auch die Wiederentdeckung des genialen Gitarristen und seiner Musik. Denn kaum zu glauben, aber wahr: In den 60er-Jahren wäre Django Reinhardt beinahe in Vergessenheit geraten, sogar und vor allem bei den Sinti und Roma, die ihn – bedingt auch durch Bräuche, die die (Nicht-) Erinnerung an einen Verstorbenen regeln – als ihre kulturelle Ikone erst richtig in den 70er-Jahren entdeckten. Eine Rolle spielten dabei das damals neue Medium der Musikkassette – der Wohnwagen unter den Tonträgern – und Compilations wie diese, die nun erstmals in all ihrer Retro-Pracht auf CD erhältlich ist. Allerdings hätte der Ausstattung der Box etwas weniger Retro gut getan: 20 CDs ohne jedes weitere Booklet, nicht mehr Info als Aufnahmedatum und Besetzung – das ist für einen hundertsten Geburtstag etwas arg dürftig.

Dort gibt’s auch mehr zu den anderen Boxen (sowie Büchern etc).

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