Re: Detroit Cobras – Lost & Found = Original Recordings 1995-97

Startseite Foren Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat Aktuelle Platten Detroit Cobras – Lost & Found = Original Recordings 1995-97 Re: Detroit Cobras – Lost & Found = Original Recordings 1995-97

#5246631  | PERMALINK

whole-lotta-pete

Registriert seit: 19.05.2003

Beiträge: 17,435

Whole Lotta PeteIch habe das Teil heute geliefert bekommen und gleich auf dem Weg zur Arbeit und zurück gehört. Wie bekannt, bin ich ein großer Detroit Cobras Anhänger. Jetzt wird mir aber langsam klar, warum es so einen Zoff um diese Veröffentlichung gab – die Qualität ist höchst durchwachsen.

Mir ist gleich beim ersten Hören aufgestoßen, dass die Instrumente hier bei vielen (nicht allen) Tracks geradezu amateurhaft malträtiert werden. Einige Stellen mit Mundharmonika und Fidel sind fast lachhaft schlecht, auch die Gitarre ist bei einigen Parts recht lausig zusammengejault. Natürlich hat man es mit einer Mischung aus Demos und frühen Singles zu tun, ok. Trotzdem darf man sich nicht der Illusion hingeben, hier auf ein „neues Detroit Cobras Album“ zu treffen. Es waren aber zum Ende hin auch ein paar nette Songs dabei. Jedoch ist z.B. dieses spanisch gesungene Stück fast unerträglich schräg neben die Musik gelabert, wie taub vom Blatt abgesungen.

Ich bin etwas enttäuscht. Muss mich allerdings noch näher einhören.

Whole Lotta PeteIch hab mich noch mal durchgehört. Es hat sich doch etwas gebessert, zugegeben. Ich hatte nur einmal komplett im Auto durchgehört, das war etwas wenig. Die Übeltäter sind schnell entlarvt. Song 2 „Maria Christina“ und Song 3 „Come over to my house“ überziehen die ganze erste Hälfte der Platte mit einem schlechten Gefühl. Bei ersterem hat man das Gefühl, dass der Song ziemlich zerstümpert ist, vor allem durch den merkwürdigen Gesang. Bei „Come over…“ fällt die Gitarre negativ und nervend ins Gewicht.

„Village of love“, der Opener, hat auch amateurhafte Ausstrahlung, glänzt aber durch Charakter. Insbesondere der kratzige Gesang gefällt mir. Die beiden Ur-Versionen der bekannten Songs „It´s raining“ und „Cha Cha Twist“ geben im Prinzip keine neuen Einblicke. Insgesamt bin ich mit dem Kauf doch halbwegs zufrieden, bezweifle aber, dass ich „The Original Recordings“ so oft hören werden wie die Alben. Das Booklet bringt ausführliche Geschichten, sehr schön. Werde es mir noch zu Gemüte führen.

Sehe mich in der Meinung zu der Veröffentlichung bestätigt durch das Review im Ox, dass es in etwa auf den gleichen Punkt bringt (sie geben 6/10):

Review: THE ORIGINAL RECORDINGS – SINGLES AND UNRELEASED 1995-97 (CD | Munster/Cargo | munster-records.com)

Artist: DETROIT COBRAS

Ox-Fanzine / Ausgabe #78

Diese Compilation fasst das frühe Schaffen der angesagtesten Detroiter Soul-Cover-Crew zusammen. Sechs frühe Singles aus den Jahren 1995 bis 1997, und als Zugabe nicht weniger als neun (!) unveröffentlichte Songs aus der gleichen Periode. Klar, manche der Songs kennt der Connaisseur bereits von den Alben, doch diese früheren Aufnahmen zeigen eine Band, die noch auf dem Weg ist zu der Top-Form, die sie zu ihren Hochzeiten von „Mink Rat & Rabbit“ innehatte. Recht rumpelig, fast amateurhaft kommt so manches daher, das Harp-Solo bei „Maria Christina“ ist in seiner kompletten Talentfreiheit schon rührend, wenn auch nicht peinlich (aber technisch einfach richtig lausig). Auch Rachel Nagys Stimme hat noch nicht das laszive Flair späterer Aufnahmen entwickelt. Dieses Album ist gewiss kein Meilenstein, eher eine (frühe) Momentaufnahme, die für Neueinsteiger ein falsches Bild einer (mittlerweile) richtig guten Band vermitteln kann. (6) (Gereon Helmer)

--

RadioStoneFm.de[/URL][/SIZE][/COLOR][/SIZE]