Re: HipHop & Rap

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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dagobertokay, sehe ich anders. ich weiss zwar nicht, ob es eine festgeschriebene formel für „roh“ gibt, doch zwischen „endtroducing“ und „private press“ sah ich diesbezüglich grosse unterschiede. während der erstling beatmässig noch fast bei public enemy in den 80ern steckte, war „private press“ stellenweise schon in 2023 (was nicht qualitativ wertend gemeint ist, wohlgemerkt). genauso verhält es sich mit „diminishing returns“ und einigen anderen singles/eps. „the private press“ sticht in meinen augen durch seinen beinahe shcon glatten sound hervor. deswegen bin ich durch „enuff“s produktion nicht enttäuscht. immerhin ist mir „the private press“ auch seine liebste.

Es muss natürlich keine feste Formel für „roh“ gewälzt werden, aber ich denke man kann Shadow viel über seine ruffen Drum-Pattern, seinen Spannungsbogen und den Melodie-Aufbau, wie auch über die verborgene Emotionalität definieren, und diese Komponenten waren für mich auf allen von Dir genannten Alben („Diminishing returns“ zählt nicht, da es bis auf einen Loop ein Mix-Album ist) vorhanden. So kann man „Blood on the motorway“ durchaus mit „Stem“ vergleichen, oder „Giving up the Ghost“ durchaus in einen Kontext setzen, da diese Tracks alle zeitlos sind und somit seinen Stil definiert haben.
Ich will jetzt auch nicht damit aufbegehren, dass Shadow seinen Stil nicht ändern und neue Wege ausprobieren darf, aber zumindest hätte ich mir etwas durchdachteres und auch tiefsinnigeres erwünscht, als diese 2 Tracks mir geben konnten. Mir erscheinen alle bis dato gehörten Stücke als zu oberflächlich um mit den anderen „Meister“werken verglichen werden zu können!

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III