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Herr RossiIch werde mir dieses Album ebenso wie das von Jasmin Wagner noch mal genauer vorknöpfen.
Das ist nur recht und billig.
(Auf Raubkopien stehst du nicht so, oder? Sonst könnte man da vielleicht was drehen…)
Und jetzt noch mal on-topic zur bisherigen Musikschaffe Mia.s:
Das Debüt ist ziemlich durchwachsen (Highlights sind im großen und ganzen schon wirklich die Single-Auskopplungen), ich hab’s mir auch erst neulich im Original zugelegt. Schon damals (2002) erkannte man allerdings die Live-Qualitäten der Band. Energie, Einsatz usw. stimmte bereits damals schon.
Mit dem Zweitling „Stille Post“ schienen sie dann schon zu mehr Eigenständigkeit gefunden zu haben. Das war dann auch schon ein ziemlich rundes Album, von einigen Holprigkeiten mal abgesehen. Die Deutschland-Diskussion hab ich, wie auch ein Jahr später bei FLER noch mal das selbe in grün, zu keinem Zeitpunkt verstanden. Ich kann beide Positionen nicht teilen (weder die taz-Linie noch den Party-Patriotismus). Inzwischen, nach der fahnenschwingenden WM, sollte das Thema allerdings endgültig durch sein. Würden „Was es ist“ und „Neue Deutsche Welle“ heute erscheinen, würde sich wahrscheinlich nicht mal mehr der Hund hinterm Ofen deswegen rühren, geschweige denn das gesammelte Feuilleton.
Anfangs dachte ich übrigens bei „Stille Post“ (was ist eigentlich das zentrale Thema des Albums? Aufruhr im Herzen? Oder doch „nur“: Sex? Mir ist irgendwie so, ich bin aber noch zu keinem abschließenden Urteil gelangt und rätsele noch immer): Die hat ’nen Knall. Wie kann sie sich darüber freuen, blaue Flecken verpaßt zu bekommen? Etwas später habe ich dann Frauen kennengelernt, die tatsächlich so drauf sind und sich und anderen gern mal die Rücken etc. zerkratzen lassen. Somit zeichnet Mieze das alles schon ganz prima nach und richtig auf. Man kann da auf jeden Fall was über optimistische, wenn auch noch ein wenig unentschlossene und orientierungslose Mittzwanzigerinnen lernen. Das ist ja auch schon mal was. Der Pop-Entwurf des Albums gefiel mir jedenfalls schon außerordentlich.
Und Album Nr. 3, „Zirkus“, harrt wie gesagt noch seiner Entdeckung durch mich. Näheres folgt dann. Bin jedenfalls gespannt, wohin die Reise musikalisch geht.