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@ atom:
Nun, von „Prog-Anleihen“ würde ich nicht sprechen, schon weil es einen solchen Stil 1968 noch nicht gab. Aber Ich sehe die Spätsechziger-Psychedelia als dessen direkte Vorläuferin. Und gerade bei EL scheint mir das recht deutlich. (Ich habe jetzt nicht die Muße, die Platte nochmal durchzuhören, daher werde ich eher allgemein bleiben und nicht konkrete Stellen benennen.)
Irgendwie schien mit den Drogen auch die Ambition (und Selbstüberschätzung) in die Beatmusik Einzug gehalten zu haben. Am Anfang waren es noch lustige (oder je nach Standpunkt: alberne) Effekte, mit denen bei Popsongs Atmosphäre erzeugt werden sollte. Aber die Songstrukturen blieben grundsätzlich erhalten und es folgte eine mitsingfähige Hookline.
Bei Hendrix‘ Regen-Epos zB ist dies Vergangenheit. Überhaupt zieht eine gewisse Steifigkeit und Selbstverliebtheit ein, die für das Prog-Gewerbe der 70er kennzeichnend werden würde. Der Grat zwischen bloß naiver und daher noch liebenswerter Experimentierfreude und dem sinnlosen Aufhäufen der Studio-Gimmicks um ihrer selbst willen ist sehr schmal. Für EL öfters zu schmal, wie ich finde. Vor lauter Sound-Spielereien geht der Fluss, der Groove, der Spaß verloren. Und dabei ist es eigentlich gerade Hendrix‘ besondere Fähigkeit, das ganze Arsenal der Klang- und Geräuschmöglichkeiten seines Instruments in sehr homogener und musikalischer Weise zu verwenden. Auf EL ist die dazu nötige Lockerheit wohl unter den unzähligen Overdubs verloren gegangen.
Kurz gesagt: Ich höre auf der Platte zu viel Prätention.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)