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Weiß nicht, ob der Film interessant oder bekannt ist, aber ich dachte, ich poste es mal hier.
HipHop – A Tale from the Hood
Info:
Originaltitel:
HipHop – A Tale from the Hood
(D, 2003)Regie:
Harald RumpfLänge:
95 Min.Sendetermin:
So., 19.06.2005, 23.00 Uhr BRZwei Rapper in New York zwischen Sozialsiedlung und musikalischem Erfolg, monatelang von der Kamera begleitet: Eine Doku, die dem „Gangsta“-Mythos Gesichter gibt.
Das Jahr 1986. Das Goldene Zeitalter des HipHop. Zu seinem Höhepunkt gehören die berüchtigten Battles Bronx gegen Queens, zwischen KRS 1 und MC Shan. Jetzt, Jahre später, treffen Bronx und Queens wieder aufeinander. Aber es ist keine Neuauflage der alten Battles, um sich den Respekt der Straße zu verschaffen. Die Fehde zwischen Bronx und Queens ist beigelegt. In I.G. Off und Hazadus haben Bronx und Queens zusammengefunden. I.G. Off ist berühmt für seinen Flow, seinen Freestyle Rap. Er kommt aus dem verrufenen Edgemere Project (Sozialsiedlung) in Far Rockaway, Queens, in Sichtweite zum JFK Flughafen. Hazadus ist in den Claremont Projects in der Bronx aufgewachsen. Der Rap und die Sprache der Straße brachte sie zusammen. Jetzt geben sie mit ihrem Rap der Strasse zurück, was sie gelernt haben.Im Rap Underground von New York kennt man die beiden. Sie sind kurz davor, vom Underground zum Mainstream zu werden. Bis es soweit ist, arbeitet I.G. Off als Betreuer für Behinderte und Hazadus als Friseur. „HipHop – A Tale from the Hood“ führt uns durch die verwirrende HipHop-Welt. Die Kamera fängt die Atmosphäre und den Lebensstil ein, dem wir in Begleitung dieser beiden Rapper begegnen, auf ihrem steinigen Weg, den Traum vom großen Musikgeschäft zu verwirklichen. Das Leben in der Hood ist geprägt von Drogen, Prostitution, Gaunern und zuletzt oft von Gefängnisstrafen. Einer der wenigen Wege raus aus dieser Welt ist das Musikgeschäft. Der Film gibt dem „Gangsta“-Mythos, wie wir ihn vom Rap her kennen, ein Gesicht, wir folgen den beiden Rappern in ihre Welt, in ihre Wohnungen, sind bei nächtelangen Musik-Sessions dabei, rauchen mit im Badezimmer bei ihren Freestyles, wir gehen mit ihnen auf die Bühne. Wir begegnen vorpubertären Kindern, die reimen, ebenso wie der Rap-Legende Kool G Rap, dem ersten Ostküsten-Gangster-Rapper, der an einer Musik-Session teilnimmt.
Wir fühlen Stimmung und Spannung in den Projects, bei den Reisen von der Nord-Bronx bis nach Far Rockaway im Süden von Queens. Im Film erfahren wir von dem Geflecht von Partnerschaften, Zusammenarbeit und Überleben in der Hood. Es ist ein Film für die, die bereit sind, einen Blick dorthin zu werfen, wo der Bürgersteig endet. I.G. Off und Hazadus leben ihr Leben ohne soziale Absicherung, es gibt keine Garantie auf Erfolg. Auch nicht nach jahrelanger Arbeit, der ihnen den Respekt der Strasse einbrachte. Es gibt nur die Gewissheit, dass man immer auf der Nase landen kann.
Schon mit seinem aufsehenerregenden Erstlingswerk „Münchner Freiheit“ (1985-1997/ 2003) hatte der Journalist, Filmemacher und Fotograf Harald Rumpf, 1955 im pfälzischen Reichenbach geboren, sein grandioses Talent für das „direct cinema“ bewiesen, seine Fähigkeit gezeigt, sich seinen Protagonisten zu nähern, ohne ihnen zu nahe zu treten. Auch in „HipHop – A Tale from the Hood“ „geht es um Outsider, um die Frage, wie ein Leben an den Grenzen der Gesellschaft möglich ist. Rumpf beschäftigt die Frage, wie sich die einstige Rebellenmusik verändert hat, was aus ihrem gesellschaftsverändernden Impetus und ihrer Sprengkraft geworden ist. Über den Umweg seiner beiden Figuren erzählt Rumpf von einer sich verschleißenden Subkultur und der Musik, deren Radikalität und Widerstandskraft auch nach 20 Jahren noch nicht abgeflaut ist. „HipHop – A Tale From the Hood“ handelt in gewissem Sinn auch vom alten und dennoch nicht abgenutzten Mythos künstlerischer Authentizität – und dem kommerziellen Durchbruch, der größte Hoffnung wie auch die größte Gefahr ist“ (Rüdiger Suchsland).
Quelle: BR-Online
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102