Re: HipHop & Rap

#522397  | PERMALINK

zdeev

Registriert seit: 29.01.2003

Beiträge: 24

Hallo Dagobert,


es wäre angebracht hiphop in sub-hiphop-sparten zu definieren um der sache gerecht zu werden. der eine denkt bei hiphop an offene, gesellschaftskritische menschen, die sich durch ihre kritische „lebensführung“ und einstellung (und natürlich musikgeschmack) definieren, der andere sieht goldkettchen, bitches, daytons und fette logos auf den pullis. und beides ist hiphop.

da hast du natürlich nicht Unrecht. Vor allem seit Rapmusik ein Teil des Pop-Business ist (was in den USA ja schon seit den 80er Jahren der Fall ist), hat sich Rapmusik sehr stark in die kommerzielle und „unkritische“ Richtung verschoben. Was allerdings nicht bedeutet, dass Rapmusik pauschal darunter leiden würde, denn erst so entstand die künstlerische Freiheit, die musikalische Innovationen gestattet.
Darum ging es mir aber auch nicht. Es ging mir eher darum, den Hiphop-Uninformierten klarzumachen, dass das „Dicke Ketten, teure Autos, nackte Frauen“-Getue nicht grundsätzlich mit Hiphop im Allgemeinen gleichzusetzen ist. Und für diesen Bereich gibt es bereits eine eigene Subsparte, nämlich den Begriff „Jiggy-Hiphop“, der sich vor allem durch o.g. Fakten und den Akt des Posens auszeichnet.
Jazzy Jeff meinte vor einigen Monaten mal in einem Interview, dass Hiphop auf gar keinen Fall tot ist (so wie viele meinen, weil der kommerzielle Aspekt immer mehr Einzug hält), denn so viele verschiedene Subsparten wie heute hat es noch nie gegeben. Wer Jiggy hören will, der hört Jiggyrap, wer nachdenkliche Texte haben möchte findet auch davon genug, wer politischen Rap möchte kann das auch tun, wer experimentellen Hiphop wie Cannibal Ox, El-P, RJD2, DJ Vadim, Dan the Automator mag, der findet auch das und, und, und. Ich will garnicht darüber urteilen, was „gut“ und was „schlecht“ ist, die Leute müssen nur mal begreifen, dass es ausser Jiggy auch noch genug andere Subsparten im Hiphop gibt und dass „Hiphop“ sich nicht nur aufgrund des Auftretens in den Massenmedien definiert.

PS: Elvis Costello zählt „Cannibal Ox – The Cold Vein“ zu seinen Top10-Alben des Jahres 2001 – stand sogar mal im Rolling Stone :)

--

____________________________________________________________ http://WebBeatZ.de KOSTENLOSE HipHop-Promotion-Plattform seit 1998