Re: HipHop & Rap

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zdeev

Registriert seit: 29.01.2003

Beiträge: 24

die ganz alten rap-sachen waren ok..grandmaster flash, sugarhill gang, kurtis blow, whodini, de la soul…aber ansonsten interessiert es mich ÜBERHAUPT nicht..not my cup of coffee, wie der lateiner sagt..die MUSIK, die MODE, die ATTITÜDE…nichts was mich irgendwie beeindruckt..

Auch wenn die Diskussion schon vor einiger Zeit ad acta gelegt wurde, nehm ich aber doch mal ein paar Aussagen als Grundlage für eine Weiterführung der Diskussion.
Erstmal: Das, worüber ihr redet, ist NICHT Hiphop – ihr redet von Rapmusik. Hiphop umfaßt mehr als Rapmusik. Eine bekannte Aussage, die sozusagen eine quasi-Definition von Hiphop darstellt, lautet: „Rap is what we do, Hiphop is what we live“. Auch wenn der Begriff Hiphop mittlerweile als Synonym für Rapmusik in den Sprachgebrauch eingeflossen ist, finde ich es doch wichtig, dass die Leute, die beim Thema Hiphop zuallererst mit einem Kopfschütteln reagieren, vielleicht mal erfahren sollten, dass sie bislang einem Irrglauben auferlegen sind.
Soll heissen: Rap ist die Musik, Hiphop ist eine Lebenseinstellung.
HipHop ist allerdings NICHT dicke Hose, blödsinnige Texte, halbnackte Frauen, dicke Goldketten und teure Autos, auch wenn das auf MTVIVA bei Videos von Leuten wie Master P., Nelly, P.Diddy und Konsorten so aussieht.
Wer meint, Hiphop ist nur dümmliches Rumgepose, der hat nur das Bild gesehen, was die Massenmedien über Hiphop verbreiten. Dieses sog. „Bling Bling“-getue ist nur ein Bereich des Ganzen, darf aber auf gar keinen Fall pauschal mit Hiphop gleichgesetzt werden.
Eine gültige Definition über Hiphop ist die 4-Elemente-Definition (ist zwar nur eine sehr grobe Einteilung, soll aber für hier erstmal genügen):
Hiphop=MCing + DJing + Graffiti + Breakdance

Wer meint, Rapmusik hätte keine Aussage, der hat sich noch nie richtig informiert. In Wirklichkeit wurde Rap von jeher dafür verwendet, sich ein Sprachforum gegen Missstände zu erschaffen (siehe z.B. „Grandmaster Flash – The Message“, „Public Enemy – Fight the Power“ oder aus aktuellerer Zeit „Dead Prez – It’s bigger than Hiphop“). Dabei ist es natürlich nicht geblieben, aber dies war einer der Grundgedanken des Hiphop (u.a. neben dem Battle – der „sportliche“ Kampf Mann gegen Mann, z.B. DJ gegen DJ, was dann irgendwann mal teilweise auf die persönliche Schiene – dem „Dissen“ – überging).
Wer ein deutsches Rapalbum mit Aussage und intelligenten Texten hören will, der möge mal z.B. zum Album „Spiegelschrift“ von Fiva MC und DJ Radrum greifen oder zu alten Advanced Chemistry – Sachen.
So, mehr will ich jetzt nicht ausschweifen, denn das ginge jetzt zu weit und ist zu weitreichend, als dass ich jetzt die Muße hätte, das hier alles niederzuschreiben – deshalb untenstehend ein paar Links für Hiphop-Uninformierte.

Immer wieder schön zum Thema:
Die Geschichte des Hiphop: http://userpage.fu-berlin.de/~milan/hiphop/hiphop.htm
und auch interessant:
Raptivism – Artikelreihe über politischen Hiphop auf Telepolis / Heise
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/musi…sik/7700/1.html
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/musi…sik/9092/1.html
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/musi…sik/9460/1.html

Dies nurmal als weiterer Diskussionsanstoss.

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