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otisSelten psychologisch stimmigere Figuren gesehen, was eine ganz eigene Faszination auslöst, so dass man diese Typen wirklich mögen kann. Mitunter kam mir der Gedanke, was Mann mit den Buddenbrooks geschafft hat, wird hier auf anderer Ebene ebenso vorbildlich durchgespielt.
Schon die FAZ hatte die Sopranos ja mal mit den Buddenbrooks verglichen:
Es geht nicht um Gut gegen Böse, sondern um den Widerstreit von Gut und Böse innerhalb der Menschen, wobei das Böse, Niedrige zumeist die Oberhand behält – wenig verwunderlich bei einer Mafiaserie, aber suggeriert wird: Es gilt überhaupt. Das eigentliche Thema ist aber nicht das Verbrechen, sondern die Familie – die Sopranos sind amerikanische Verwandte der Buddenbrooks, eine funkelnde Satire auf die moderne westliche Welt. Das wirklich Böse hat nicht den Finger am Abzug, sondern haust in der Einfamilienidylle mit Doppelgarage.
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