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THE WHO Ulm Münsterplatz 23. Juli 2006
Let`s see action
Keine stickige Sauna, keine öde Betonschüssel oder eine verbrannte Wiese, nein Ulm bietet ein einzigartiges Ambiente für ein außergewöhnliches Ereignis!
THW WHO
„back in town“
Direkt neben der höchsten Kirchturmspitze der Welt, dem Ulmer Münster, sind die Bretter zusammengeschraubt. R.E.M. hatten sich 2001 von der Patina der Domsteine in Köln infizieren lassen.
Was wurde gelästert, gemunkelt oder befürchtet … die alten Wracks, Krächzen, Schwerhörig, muß das sein, halbe Leichen …
und heißliebig diskutiert: funktioniert der Mythos THE WHO 2006 live?
Als sich drei Jungs (Pete, Roger, John, Keith blieb abwesend) 1996 für das Konzertereignis des Jahres im Hyde-Park zusammenrauften (mit Bob Dylan, Eric Clapton), war es eine musikalische Sensation. Und dann kam unter dem Londoner Himmel noch zum allerersten Mal Quadrophenia zur Aufführung, das pochende pulsierende Meisterwerk. Man flippte schon bei dem Gedanken aus, dass es die Helden des 71ziger Jahrhundertwerks „Who’s Next“ wieder krachen ließen.
War Eigenblut-Doping im Spiel!!!!! Alle Enthüllungsjournalisten von Spiegel bis Bild in Italien oder wer weiß wo alles nach Petes Reigen- und Rogers Sonne-Konserven sichten. Und vor allem ausnahmslos jedes Handy-Telefonat seit 1879 auswerten!!!! Oder wurden damals schon hinter der Bühne materazzistische Schimpftiraden gegen SchwesterMutter aufgezeichnet?
Der Verlust vom trommelnden Derwisch Keith und dem Ruhepol John hat die Egotrips der beiden Überlebenden Pete und Roger besänftigt.
Vom Moonschen Trommelgewitter können ergraute Punker nur träumen. Bei den unvergesslichsten Konzertmomenten haben diese Explosionen immer einen Ehrenplatz. Mit den Samples im Hörbereich lassen sich Plagiate oder geniale Interpretationen zeitgemäßer Scheiben herausfiltern.
Am Sonntagabend wurde ab 20:56 Uhr Ulm erschüttert und bis 22:47 Uhr zu einer brausenden Sommernacht aufgeheizt. Keine Inszenierung eines Rocktheaters, keine Big-Brother-Mega-Bildschirme, sondern purer Rock’n’Roll’n’Punk.
Die pubertierenden Vergleiche, wer hat den Größten, den Längsten, die Meißten, die Häufigsten oder den Lautesten, haben sie hinter sich gelassen. Warum auch, sie brauchen es nicht mehr, sind gereift, damit können sich ruhig die anderen egozentriken. Es sind der gesmashten Gitarren genug gewesen … Manche zeitgenössischen Musikjournaillien legen den Urknall donnernder Krachkapellen auf das Jahr 1977, sollen sie sich ruhig darin selbstverliebt spiegeln ….
„’til the day I die“ kommt mit ironischem Augenaufschlag.
Pete treibt den Rhythmus wild um sich bis zu den Häuserrängen hinauf und Roger schreit therapeutisch winselnd windig wie von Sinnen, ihre Gesichter strahlen. Bei den quitschlebendigfidelen Jungs mag man fühlen, was kann es schöneres geben, als in solch einer vorantreibenden Kapelle zu spielen?
„Won’t get fooled again“ die Zeit-/Raumspalten vom Mittelalter bis zum 23. Jahrhundert fallen über dem Münsterplatz im galoppierenden Jetzt zusammen.
Erfreulich wie viele Kids den Weg auf den mit über 10.000 proppevollen Münsterplatz gefunden haben. Limp Bizkit hatten sich im neuen Jahrtausend das elegant himmlische „Behind blue eyes“ gekrallt (manche Downloader meinten, die bites und samples seien auch von dieser Truppe) und die Soundtracks der CSI-TV-Serien machten neugierig!!
Alle Nachgeborenen können stolz sein, endlich den Grandfathern des puren Rock’n’Punk’n’Wave’n’Grunge’n’Britpop zu lauschen, denn morgen kann es schon Geschichte sein.
Pete und Roger wollen die schmale Zeit auskosten, eine Platte für den Oktober 2006 ist angekündigt und auch eine Tour für 2007 versprochen.
Mit so etwas profanen wie „Sternen“ können sich ruhig die anderen Jungen und Alten beschäftigen. Die „Seeker“ brauchen solche Beurteilungen nicht mehr, war nun in Wien der 13. Track spontaner, und in Bonn war Roger zu leise, aber in XXX stolperte Pete nur so herum, dafür glänzte der Sternenhimmel über Berlin, und Barcelona sagt man soll das Absolute überhaupt werden …!?
„Magic Bus“, „The Kids are alright“, alle Kracher von „Quadrophenia“, der „Young man blues“ (eine Verbeugung vor dem 1957er Mose Allison Track, eine Wurzel des Rock’n’Roll) und die neuen Stücke, es gibt noch vieles nachzuholen und vorzustellen, also Pete & Roger, das Versprechen für die Tour 2007 haben ALLE gehört, und wir fiebern „Dem Ereignis“ schon heute entgegen!!!!!
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