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Es war toll!
Die Frage wer von den beiden der heute bessere Sänger ist, hätte ich vor dem Konzert mit „Pete“ beantwortet, nach dem Konzert kann ich nur sagen, dass Pete stimmlich auch nicht soo auf der Höhe war, Roger jedoch überraschend fit – klar seine Stimme hat in den letzten 30 Jahren viel von dem verloren, was sie die 10 Jahre davor auszeichnete, aber das war am Sonntag ein feiner Auftritt von Roger, der überhaupt keinen Anlass zur Unmut gab. Klar, wer ihn mit seinem Gesang auf sagen wir Live at Leeds vergleicht, wird zwangsläufig enttäuscht. Aber wer mit solchen Erwartungen kommt, dem ist ‚eh nicht zu helfen.
Ich habe den ganzen Abend ganz wunderbar mit Clau verbracht, biertrinkender- und quatschenderweise, nur als die Hauptgruppe (Who? Who!) spielte haben wir mal die Klappe gehalten, was auch nötig war, weil sie uns oft einfach nur herabsackte. Das Intro mit Can’t Explain (gab’s schon wilder, aber okay, vor allem weil Roger sehr gut drauf war) und dem absolut wunderbaren The Seeker war schon klasse. AAA fand Clau nicht so überzeugend, ich war so sehr am Feiern und die Antworten (Way I choose!) mitsingend, dass mir das gar nicht aufgefallen war!
Die Who’s Next-Hits Behind blue eyes, Baba, WGFA waren allesamt hervorragend dargeboten und erwartungsgemäß echte Crowdpleaser, aber es gab auch einige, die sich mit mir an Real good looking boy (habe ich schon bessere Liveversionen gehört!) und Mike Post Theme (sehr stark!) erfreuten. Vor allem aber Pete. Pete, Pete, Pete. Endlich mal Pete sehen und hören. BTW: Ich fands recht leise für ein Rockkonzert (Hope I die before I get deaf…).
Who are you kam souverän, bei You better you bet ärgert mich, dass Pete das tolle Solo der Studioaufnahme nicht mehr spielt und stattdessen an dieser Stelle mal völlig belanglose 08/15-Pete-Licks. Einer der wenigen Wermutstropfen.
Die Zugaben waren dann wieder toll – vor allem Substitute, aber auch das Tommy-Medley. Höhepunkt des Gigs war aber eindeutig Relay, bei dem Pete unglaublich auf der Gitarre abging. Leider kein Song von Quadrophenia, leider kein The Kids are alright und leider auch kein Wire & Glass.
Aber sonst toll.
Interessant das Publikum: Da waren einige, die deutlich jünger als ich waren und sehr abgingen. Aber auch direkt vor uns ein Paar um die 60, die sich die ganze Zeit nicht bewegten, auch nicht klatschen geschweige denn mitsangen. Die wollten wohl nur mal schauen, was andere Leute in ihrem Alter so machen. Strange. Und danach wurde es noch richtig schön skurill. Freakshow in Ulm. Sheryl findet den Bahnhof nicht, ist aber ein Medium, dass regelmäßig mit John Lennon spricht und darüber Buch führt. (Conversations with John) Und noch mehr Freaks und mittendrin duddaclauwölfer, die wohl auch einen Kleinen an der Klatsche haben, dass sie sich an sowas so erfreuen. Herrlich!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue