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LITTIS KLEINE WEIHNACHTSLEKTÜRE
Thelonious Monk, genannt Sphere, kam am 10. Oktober 1917 in Rocky Mount/North Carolina zur Welt. Kindheit und Jugend verbrachte er in New York, wo seine Familie um 1923 in das Schwarzenviertel Juan Hill, in die Johnson. In dieser Gegend gab es immer eine rege Musikszene, was sicherlich auch dazu beitrug, dass Thelonious Monk fast sein ganzes Leben dort wohnen blieb.
Als Thelonious etwa zehn Jahre alt war, bekam die Familie von einer guten Bekannten ein Piano geschenkt und Monk’s ältere Schwester Marion bekam Klavierunterricht. Der kleine Thelonious schaute seiner Schwester regelmäßig beim Üben zu und lernte dadurch schnell das Notenlesen. Da ihm das Zuschauen auf Dauer nicht ausreichte und er von diesem Instrument fasziniert war, begann er sich das Klavierspielen selbst beizubringen. Im Alter von 11 Jahren bekam er seine ersten richtigen Klavierstunden und begann, so Monk selbst, sich sofort für Jazz zu interessieren. Anders als in vielen Familien respektierte die Familie Monk die musikalischen Ambitionen ihres Sprösslings. Besonders Monk’s Mutter unterstützte ihn stets:
„Meiner Mutter kam es nie in den Sinn, dass ich etwas anderes als Musik machen sollte. Sie unterstützte mich immer. Wenn ich Jazzmusiker werden wollte, war das für sie nie ein Problem.“
Thelonious trat recht schnell in die Öffentlichkeit. Er begleitete den Kirchenchor der hiesigen Baptistengemeinde, in welchem auch seine Mutter sang und verdiente sich die ersten Sporen als Tanzmusiker auf Parties. Auch sein Interesse am Jazz wuchs. Duke Ellington, Fats Waller, Earl Hines und ganz besonders, dem in der Nachbarschaft wohnenden, James P. Johnson galt sein Interesse.
Mit 17 Jahren schmiss er die High School um mit einer Evangelistin und „Wunderheilerin“ auf eine ausgedehnte Tour durch die USA zu gehen. Neben Monk bestand die Begleitband dieser Dame aus einem Trompeter, einem Saxophonisten und einem Drummer. Wenn sie in einer Stadt gastierten, fand Thelonious immer schnell Anschluss an die örtliche Jazz-Szene und spielte nach Feierabend auf diversen Jam-Sessions.
Kansas City wurde zu einer wichtigen Station auf dieser Reise, denn dort lernte Monk die Pianistin Mary Lou Williams kennen, die er mit seinem Pianospiel offensichtlich beeindrucken konnte.
„Er benutzte zwar noch viele Standardtechniken, spielte aber schon damals seinen eigenen Stil. Seine modernen Harmonien waren schon da.“
Nach der Tournee kehrte Monk heim zur Mutter und der New Yorker Szene. Seinen Unterhalt bestreitet er mit Gelegenheitsjobs in Bars und Tanzschuppen und arbeitet der Freizeit an seinen eigenen musikalischen Vorstellungen. Während dieser Zeit freundet Monk sich mit einigen der künftig wichtigsten Persönlichkeiten des Jazz an: dem Schlagzeuger Kenny Clarke, dem Pianisten Bud Powell und dem Trompeter Dizzy Gillespie.
Dieser Freundeskreis traf sich um 1940 regelmäßig in „Mintons Playhouse“, einem Jazz-Club auf der 118ten Straße in Harlem. Hier bekamen auch die Nachwuchsmusiker die Chance ihr Können unter Beweis zu stellen und Ihre Ideen zu präsentieren. Um den Musikern für ihre Sessions immer eine Rhythmusgruppe bieten zu können, gab Clubbesitzer Henry Minton Thelonious Monk, Kenny Clarke und Bassist Nick Fenton einen dauerhaften Arbeitsvertrag und schaffte dadurch eine der Grundvoraussetzungen für die spätere Entstehung des Be-Bop.
Monk und Clarke wurden zum musikalischen Kern des Minton’s, zu dem immer häufiger auch Dizzy Gillespie, Charlie Christian, Don Byas und Art Blakey stießen. In den, bis in die Morgenstunden andauernden, Sessions entwickelten die jungen Musiker zunehmend ihre eigenen Konzepte und kultivierten einen neuen Jazzstil, der später als Be-Bop in die Musikgeschichte eingehen sollte. In den damals üblichen „Battles“, in denen die Musiker gewissermaßen um die Wette improvisierten, unterlagen die großen Stars wie der Trompeter Roy Eldridge oder auch der Tenorsaxophonist Lester Young oftmals den jungen „Be-Bop-Cats“, deren Tempo einfach zu hoch, und deren reharmonisierte Versionden der Standards zu vertrackt waren.
Dizzy Gillespie beschreibt in seiner Autobiografie „To Be Or Not To Bop“, dass Kenny Clarke und Thelonious Monk zum Rückrad des Be-Bop wurden: „Clarke lieferte das rhythmische Fundament und Monk die komplizierten Akkordfolgen. “
Im Jahr 1939 trat der Altsaxophonist Charlie Parker, damals noch Mitglied der Jay McShann-Band aus Kansas City, erstmalig im „Big Apple“ auf. Seine musikalische Entwicklung schien in eine ähnliche Richtung zu verlaufen, wie die der Jungen Musiker aus dem Minton’s. Im folgenden Jahr spielte Parker wieder in New York und sorgte durch sein revolutionäres Spiel gleich für ein entsprechendes Aufsehen in den Jazzkreisen. Gillespie und Clark hörten sich den Newcomer an und nahmen ihn gleich mit ins Minton’s Playhouse. Der Durchbruch des Be-Bop war, wie wir heute wissen, nur noch eine Frage der Zeit.
Thelonious Monk setzte sich in den Kopf, von nun an nur noch von seiner Musik leben zu dürfen, tingelt von Club zu Club, spielt Klavier und schläft, ganz gleich wo er sich befindet, einfach ein wenn er müde wird. Durchaus auch auf der Bühne hinter dem Klavier. An dem, für den Be-Bop typischen Geschwindigkeitsrausch auf der Basis von einfachen Standardkompositionen wie „I Got Rhythm“, ist er nicht im geringsten interessiert. Er beginnt stattdessen damit eigene Themen zu komponieren, zu dieser Zeit entsteht z. B. Round Midnight, einer von vielen Monk-Klassikern, die heute zum Standardprogramm der Jazzmusiker zählen, und zieht sich Schrittweise aus Der Be-Bop-Szene zurück.
An seine Stelle tritt sein Freund Bud Powell und wird zum Prototypen der Be-Bop Pianisten schlechthin. Der Be-Bop hatte sich mittlerweile im ganzen Land durchgesetzt und die Bands bekamen regelmäßige Engagements außerhalb New Yorks. Monk hatte keine Lust sein Viertel zu verlassen, blieb daheim und arbeitete an seinen Kompositionen und wurde nur selten als Musiker gebucht. Wenn in den Jahren1944/45 der Tenorsaxophonist und Monk’s Freund, Coleman Hawkins, in die Stadt kam und dieser ihn für Konzerte und Aufnahme-Sessions in seine Band nahm, waren das die wenigen Ausnahmen. Monk wurde vom Publikum nicht besonders akzeptiert. Hawkins berichtet von einem Auftritt im Onyx-Club:
„Damals hatte sich etwas fürchterliches zugetragen. Das Publikum lehnte Thelonious völlig ab und ich wurde jeden Abend gefragt, wann ich mir denn endlich einen echten Pianisten leisten würde.“
Da Monk niemals zu musikalischen Kompromissen bereit war, sein Stil aber das Publikum überforderte, fand er in jenen Jahren nur selten Arbeit. Über den Erfolg seiner Weggefährten aus dem Minton’s wurde er zunehmend vergrämt, denn was die Achtung für die Leistungen der Be-Bop Väter betraf, ging er leer aus. Er blieb zu hause, komponierte und trug seinen Gästen seine Arbeiten vor. Es waren vor allen junge Musiker, die Ihn besuchten und seinen Ausführungen zuhörten. Monk beschrieb diese Treffen als eine Art „Hausunterricht“, in welchem er jungen Musikern ausschließlich durch sein Vorspielen und das konzentrierte zuhören der Gäste, seine Stücke beibrachte. Das sollte sich später noch auszahlen, denn so wurde eine stattliche Zahl von Nachwuchsmusikern, unter ihnen Miles Davis und Sonny Rollins, mit der zugegebenermaßen komplizierten Musik vertraut und waren in der Lage sie auch öffentlich Aufzuführen.
Thelonious trat recht schnell in die Öffentlichkeit. Er begleitete den Kirchenchor der hiesigen Baptistengemeinde, in welchem auch seine Mutter sang und verdiente sich die ersten Sporen als Tanzmusiker auf Parties. Auch sein Interesse am Jazz wuchs. Duke Ellington, Fats Waller, Earl Hines und ganz besonders, dem in der Nachbarschaft wohnenden, James P. Johnson galt sein Interesse.
Mit 17 Jahren schmiss er die High School um mit einer Evangelistin und „Wunderheilerin“ auf eine ausgedehnte Tour durch die USA zu gehen. Neben Monk bestand die Begleitband dieser Dame aus einem Trompeter, einem Saxophonisten und einem Drummer. Wenn sie in einer Stadt gastierten, fand Thelonious immer schnell Anschluss an die örtliche Jazz-Szene und spielte nach Feierabend auf diversen Jam-Sessions.
Kansas City wurde zu einer wichtigen Station auf dieser Reise, denn dort lernte Monk die Pianistin Mary Lou Williams kennen, die er mit seinem Pianospiel offensichtlich beeindrucken konnte.
„Er benutzte zwar noch viele Standardtechniken, spielte aber schon damals seinen eigenen Stil. Seine modernen Harmonien waren schon da.“
Im Jahr 1947 erhält Monk dann doch noch seine Chance in Form eines ersten Plattenvertrags. Die beiden jüdischen Emigranten und Jazzliebhaber Alfred Lion und Frank Wolff hatten, Nazi-Deutschland in den 30ger Jahren verlassen und im Jahr 1939 ein unabhängiges Plattenlabel mit dem Namen Blue Note Records gegründet. Nach einigen Jahren, in denen sie eher traditionelle Künstler wie z. B. Sidney Bechet veröffentlichten, hatten die Beiden sich nun stärker dem modernen Jazz zugewandt und stellten Monk als „Genius Of Modern Music“ (so der erste Albumtitel) vor. Dieser Chance zum Trotz blieb Monk der skurrile „Grantler“, der nur seine Musik und seinen „Eigenen Rhythmus“ kennt und noch mit 40 Jahren bei seiner Mutter lebt.
Die Blue Note Aufnahmen waren leider im gleichen Maß erfolglos, wie Monk’s’ Kompositionen seiner ihrer voraus waren. Eindeutiger Höhepunkt dieser Jahre war jedoch sein Ergebnis im Downbeat-Kritiker-Poll des Jahres 1948, wo er mit 23 Stimmen in die Gruppe der Besten Jazzmusiker des Landes gewählt wurde. Als er im folgenden Jahr keine Stimme bekommt, scheint das Ende seiner Karriere greifbar nah. Äußerlich unverändert, aber innerlich verbittert zieht er sich zurück und isoliert sich zunehmend.
Monk war wie vom Pech verfolgt. Das Jahr 1951 brachte den absoluten Tiefpunkt seiner Karriere. Während einer gemeinsamen Autofahrt mit dem „Junkie“ Bud Powell geriet Monk in eine Fahrzeugkontrolle. Powell steckte ihm ein kleines Päckchen mit Heroin zu, damit Monk es verstecke und wie das Schicksal es wollte, fand die Polizei das Heroin zwischen den Füßen von Monk. Monk muss für 60 Tage in den Strafvollzug, verliert anschließend seine „Cabaret Card“. Der Verlust dieser Karte bedeutete, dass Monk nun in keinem Club auftreten durfte, in dem Alkohol ausgeschenkt wurde. Was für einen Jazzmusiker einem Berufsverbot entsprach.
1952 machte die junge Plattenfirma Prestige Monk ein Vertragsangebot. Da er mit Blue Note nicht weiterkam und Lion und Wolff ihn nicht wirklich davon abhalten wollten, nahm er dankend an. Leider musste er feststellen, dass seine neue Firma sich wesentlich weniger für ihn einsetzte als die wirklichen Jazzliebhaber bei Blue Note Records. So sah er, in einem Zeitraum von zwei Jahren, lediglich an sieben Tagen ein Aufnahmestudio von innen. Fünfmal als Bandleader und zweimal als Begleitmusiker. Dieser ungünstigen Situation zum Trotz entstehen sehr gute Aufnahmen mit u. a. Sonny Rollins und dem Label-Star Miles Davis. Finanziell blieb Monk jedoch weiterhin auf der Verliererseite.
Im Jahr 1955 stirbt Charlie Parker und die großen Tage des Be-Bop sind gezählt. Hard Bop und Cool Jazz sind die angesagten Stile der frühen 50er Jahre. Da Monk auch für Prestige keine Gewinne brachte, wurde er 1955 aus dem Vertrag entlassen und begann von nun an für das kleine Riverside-Label zu arbeiten. Ähnlich wie bei Blue Note, waren die Inhaber von Riverside Records waschechte Fans und boten Thelonious Monk eine sichere Existenz und ein wirkliches künstlerisches Zuhause.
Orrin Keepnews und Billy Grauer, die Direktoren von Riverside, hatten scheinbar nur wenig Interesse am „schnellen Geld“ und wollten den Künstlern die Möglichkeit geben sich langfristig zu entwickeln. Auch von den, im Grunde aus Kostengründen entstandenen, preiswerten Blowing Sessions nahmen sie deutlichen Abstand und legten zeitweise deutlich mehr Wert auf künstlerische Aspekte wie z. B. Komposition und Arrangement.
Riverside stellte Monk endlich die Plattform zur Verfügung, auf der er sich tatsächlich entfalten und „sein Ding“ kompromisslos durchziehen konnte. Historisch betrachtet, sind die Riverside-Jahre die künstlerisch gehaltvollsten der gesamten Laufbahn des Pianisten mit den verzwickten Harmonien und dem merkwürdigen Rhyhtmus.
Nach jahrelangem Engagement seiner Freundin Pannonica „Nica“ de Koenigswarter, einer aus der Rothschild Familie stammenden Aristokratin und Förderin der afroamerikanischen Musik, erhält Monk Anfang 1957 seine „Cabaret Card“ zurück und kann erstmalig wieder in den Clubs auftreten.
Nachdem er bei einem Gastspiel des Miles Davis Quintets im Cafe Bohemia Zeuge einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Miles Davis(Star-Trompeter, Amateurboxer und Ex- bzw. Gelegenheitsjunkie) und John Coltrane (aufstrebender Tenorsaxophonist und Junkie) wurde, bot er Coltrane sofort einen Job in seinem eigenen Ensemble an. Coltrane zog sich zurück, befreite sich von der Heroinsucht und kam gestärkt zurück nach New York, um zunächst an Monk’s’ sog. Hausunterricht teilzunehmen und anschließend mit dem neuen Thelonious Monk Quintett im Five Spot aufzutreten. Das Engagement wurde zum grandiosen Triumph für Monk und Coltrane und der Konzertmitschnitt zum Jazz-Klassiker. Weitere große Aufnahmen, u. a. mit Coleman Hawkins und Gerry Mulligan folgten.
Gegen Ende des Jahres 1957 bekamen Nica de Koenigswarter und Monk wieder Trouble mit der Polizei. Nach einem rassistischen Vorfall in einem Hotel in Delaware befindet ein Gericht den schuldlosen Monk des Hausfriedensbruchs schuldig. Ergebnis: Er verliert erneut seine Cabaret Card. Diesmal wirft ihn der Verlust der Cabaret Card aber nicht zurück. Monk hatte sich mittlerweile wirklich etabliert, seine Kompositionen wurden von der Kritik geliebt, und er nahm weiterhin ein erfolgreiches Album nach dem Anderen auf.
Seiner ersten Orchesteraufnahme in der New Yorker Town Hall folgte eine überaus erfolgreiche Gastspielreise nach San Franciso, nebst weiteren Live-Einspielungen und einem Soloalbum. Der Tenorsaxophonist Charlie Rouse war zu diesem Zeitpunkt fester Bestandteil der Monk’schen Bands geworden und trug, durch seine zurückhaltende, disziplinierte, einfühlsame Art, maßgeblich zum anhaltenden Erfolg bei. Man mag ihn zwar nicht so recht mit seinen Vorgängern wie z. B. Sonny Rollins, John Coltrane oder Johnny Griffin vergleichen, aber als Partner war er kongenial und die musikalische Partnerschaft zu Monk hatte einige Jahre bestand, was in Jazzkreisen durchaus selten ist.
Der anhaltende Erfolg von Thelonious Monk fand auch in den Chefetagen des CBS-Konzerns Beachtung, die auch prompt um ihn warben. Bei den finanziellen Perspektiven, die CBS bot, konnte eine kleine Firma wie Riverside nicht mehr mithalten und musste ihren Star Monk ziehen lassen. Durch die Vergabe der Rechte an einigen Konzertmitschnitten konnte der Wechsel jedoch für beide Seiten einigermaßen befriedigend bewerkstelligt werden. Monk’s erste Aufnahmesessions für CBS fanden im Herbst 1962 statt. Neben Charlie Rouse sind Bassist John Ore und Drummer Frank Dunlop im Studio um die Alben Monk’s Dream und anschließend Criss Cross aufzunehmen. Es folgten erstklassige Konzerte in Tokyo, beim traditionellen Newport Jazzfestival und ein ausgedehntes Engagement im Five Spot Cafe. Der Gipfel des Erfolges war jedoch eine Titelstory des Time Magazins, die jedoch leider erst Anfang 1964 erscheinen konnte, da kurz vor dem geplanten Veröffentlichstag Präsident J. F. Kennedy ermordet wurde und das Magazin somit wesentlich wichtigeres zu berichten hatte.
Bis 1968 ist Monk auf den Meisten der wichtigen Jazz-Veranstaltungen in den USA, Europa und z. T auch Japan vertreten. Sein Quartett, mittlerweile mit Ben Riley als Schlagzeuger und Larry Gales als Bassisten, machte bis ins Jahr 1967 regelmäßige Plattenaufnahmen für CBS und Monk bleibt sich und seinen Spleens, besonders seiner Vorliebe für seltsame Hüte treu. Erst Ende 1968 verliert CBS langsam aber sicher das Interesse an Thelonious Monk. Es findet zwar noch eine Big Band Aufnahme mit Arrangements von Oliver Nelson statt, doch als die Plattenfirma Monk bat, Stücke der Beatles aufzunehmen, war endgültig der Ofen aus. Nach dem Verlust des lukrativen CBS-Vertrags verließen Gales und Riley das Quartett und Rouse und Monk mussten mit permanent wechselnden Besetzungen arbeiten. Das erschwerte natürlich die Aufführung der komplizierten Werke von Thelonious Monk gewaltig. Das hohe Qualitätsniveau der früheren Konzerte konnte nicht mehr konstant gewährleistet werden und die Bandarbeit wurde für Rouse derart Nervtötend, dass auch er Monk 1970 verließ.
Monk arbeitete mal mehr, mal weniger Erfolgreich weiter, geht 1971 und 1972 auf eine All Star Tournee durch Europa und spielt dort unter dem Titel „Giants Of Jazz“ mit Dizzy Gillespie und anderen alten Bekannten aus dem Minton’s.
Im Herbst 1971 entstehen in London die letzten Aufnahmen von Thelonious Monk als Bandleader. Solo und im Trio mit Al McKibbon und Art Blakey beweist Monk hier am Ende seiner Karriere nochmals sein unvergleichbares Genie. Zwischen 1973 und 76 gastiert Monk nur noch äußerst selten und gibt am 30.06.1076 sein letztes Konzert.
Thelonious Monk starb am 17. Februar 1982 in Folge eines Gehirnschlags
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Langweilig!