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SpenalzoDennoch danke schon einmal
Okay: hier die Bestätigung der Wiederholungen auf arte:
http://www.arte.tv/de/programm/242,day=4,dayPeriod=morning,week=37,year=2008.html
Dienstag, 9. September 2008 um 05.00 Uhr
weitere Wiederholung:
19.09.2008 um 05:00
Durch die Nacht mit …
(Deutschland, 2008, 52mn)
Regie: Edda Baumann-von Broen
16:9 (Breitbildformat)
Mit Thees Uhlmann (34), Frontmann der Hamburger Band Tomte und Mitbegründer des Independent-Labels Grand Hotel van Cleef, und Erfolgsautor Feridun Zaimoglu (44) („Kanak Sprak“, „Leyla“) treffen sich heute zwei Künstler, die sich die Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache auf die Fahne geschrieben haben.
Das Feuilleton bejubelte Zaimoglu für „Kanak Sprak“ und „Abschaum“ als Brückenbauer zwischen der Sprache der Straße und der Hochkultur. Inzwischen hat er sich literarisch längst aus der Nische eines deutsch-türkischen Sprachrohrs befreit. Auch Thees Uhlmann ist Kontroversen gewohnt. Seine Indie-Pop Band Tomte wird regelmäßig als beste Band der deutschen Indie-Szene bejubelt oder als schlechteste abgestempelt.
Dass das Treffen der beiden Künstler in Wales stattfindet, hat vor allen Dingen mit Zaimoglu zu tun, denn der gilt an der Swansea University als aufregender Vertreter der deutschen Literaturszene. Er ist einer Einladung der Universität gefolgt, um dort für sein neues Buch zu recherchieren. Uhlmann gönnt sich mit dem Ausflug nach Swansea eine kleine Pause von der Arbeit am neuen Tomte-Album.
Nach Zaimoglus Lesung an der Uni geht es los zu einer Landpartie im schwarzen Taxi. Beim Bogenschießen mit Blick auf die Klippen der Oxwich Bay wird allmählich das Kräfteverhältnis austariert – Zaimoglu kann besser schreiben, aber Uhlmann eindeutig besser zielen. Mit nordischem Humor und feiner Beobachtungsgabe reagieren die beiden auf alles und alle, die sie treffen – ob beim EM-Halbfinale unter Rugby-Fans, auf der Bühne mit einer Band aus Cardiff, die zusammen mit Uhlmann einen Tomte-Song zum Besten gibt, oder beim nächtlichen Abstecher ins Dylan Thomas Center, das dem berühmtesten Dichter Wales huldigt. Zaimoglu zückt seine Zettelhaufen, um jede Begebenheit zu notieren, während Uhlmann mit Sprüchen wie „I am the German Morissey“ die spröden Waliser auf seine Seite zieht. Dass beide im Werk des anderen nicht ganz sattelfest sind, erweist sich an diesem Abend als Vorteil. Jenseits der Erwartungen und Kontroversen, die sie umgeben, können sie sich unbefangen annähern. Und immer wieder scheint durch, was die beiden Kultur-Querköpfe am meisten antreibt: die Suche nach den richtigen Worten.
Natürlich wird sich das keiner morgens um fünf ansehen wollen. Deshalb
hier nochmal die ShowView-Codes:
09.09.2008 arte 05:00 Uhr – 06:00 Uhr (ShowView 5-860-034)
19.09.2008 arte 05:00 Uhr – 06:00 Uhr (ShowView 8-812-154)
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Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)