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Ich wollte wie Orpheus singen *
Ankomme Freitag den 13. *
Unter der Rubrik „Deutsche Musik“ findet man allerhand Entsetzlichkeiten, aber das Frühwerk von Reinhard Mey rangiert dabei ziemlich weit oben. Es ist kaum zu sagen, was schlimmer ist, die sanfe Weichspülerstimme, die anscheinend nur den bedächtigen, langatmigen Vortrag kennt oder das belanglose Songwriting mit den Texten, die vage genug bleiben, um niemandem weh zu tun und ungreifbar genug, damit sie auch auf keinen Fall irgendetwas aussagen. Dazu passt die unerträglich glatte, penetrant charmant-gefällige Produktion aus der Trickkiste des Biedermanns, an der eine Dekade Popmusik spurlos vorübergegangen zu sein scheint. Musik wie ein ausgeblasenes Ei: glatt, konturlos und ohne Charakter.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.