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Egolass mich raten, du wirst sicher mal beamter in diesem leben`?
Nein.
@mehry
Danke. Genau das wollte ich ursprünglich tun, allerdings kam ich von diesem
Vorhaben ab als mir eurerseits die Gegenprovokation wichtiger erschien als meine
Meinung zu den o.g. Bands.
Zugegebenermaßen war das erste Libertines Album seinerzeit, ob seiner punkig
frischen Attitüde, im großen und ganzen hörenswert. Auch ich konnte mich in
der Tat anfangs damit anfreunden. Der Vorbote „What A Waster“ versprach viel,
einige zogen gar Vergleiche zu The Jam, welche ich dann allerdings nicht mittrug.
Nichtsdestotrotz eine mehr als gelungene, frische Veröffentlichung. Leider stand
das Album ein wenig im Schatten What A Wasters, was wahrscheinlich mit
ein Grund dafür war das Album etwa ein Jahr nach Veröffentlichung mit eben
diesem Song als Bonus-Track wiederzuveröffentlichen. „Up The Bracket“ enthielt
einige Großtaten. Allen voran „The Good Old Days“, doch auch „Vertigo“, „Time
for Heroes“, „Upt The Bracket“ und „Boys In The Band“ konnten eine hohe
Qualität für ein Album dieses Genres halten. Trotzdem trübten die unzähligen
halbgaren Tracks („Radio America“, „The Boy Looked At Johnny“, „Begging“ und
„Death On The Stairs“) den Gesamteindruck vor allem auf langjährige Sicht.
Hätte die Band sich die Zeit genommen genannte Tracks fertig zu denken, bzw.
gegen hochwertigere Songs auszutauschen, hätte dieses Album das Potential
zu einem Klassiker der modernen Rockszene heranzureifen gehabt. In der vorliegenden
Form halte ich es allerdings eher für durchschnittlich. *** bis ***1/2 Sterne
erachte ich hier für vertretbar.
Auf dem folgenden, selbstbetitelten Album hat man leider alle Werte über Bord
geworfen, die die Libertines in ihren Anfangstagen so stark gemacht hatte.
Vor allem der Trumpf der roh belassenen Produktion wurde aus der Hand gegeben
und stattdessen ließ man zu, sich das Album durch eine übertrieben glatte
Produktion zwecks Förderung der Absatzzahlen zu versauen. Natürlich gibt es
auch hier gute Songs, allerdings bin ich mir sicher, dass diese durch eine
Up The Bracket-ähnliche Produktion wesentlich mehr von ihrer Qualität preis-
gegeben hätten.
Der große Fehler der Libertines war meines Erachtens die sich stets wiederholende
Songstruktur. Da das Gros ihrer Songs auf engen Backcycling-Schemen basiert (auf Up
The Bracket gerne triolisch durchgeführt), klingen sie sich im Gesamtbild ziemlich ähnlich.
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