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Nach dem ersten Hören habe ich den Eindruck, dass Modern Times nicht an TOOM und L&T heranreicht. Bei den beiden Alben war ich bereits beim ersten Hören Feuer und Flamme, heute kam bei mir wohlwollenes Goutieren altbekannter Zutaten, positives Wahrnehmen der präsenten Stimme gleich aber auch eingeschlafene Füsse ob der (postitiv formuliert) zurückhaltenden Begleitung seiner Band. Das mag geschmackvoll sein, ein beabsichtigter Effekt, aber halt erstmal nicht vom Hocker reissend.
Und die Texte habe ich „nur“ gehört, nicht mitgelesen, aber da war wenig das mich spontan packte, klar Dylan ist Dylan aber um mal einen einigermaßen kontroversen Vergleich zu wagen: Neulich habe ich mir die „Knocked out loaded“, die ich seinerzeit als LP gekauft hatte, dann aber aus Enttäuschung wieder verkauft hatte (allerdings nicht ohne sie vorher zu tapen), als CD gekauft und ich fand „Brownsville Girl“ textlich spannender als vieles auf dem neuen Album. Oder noch ein Vergleich: Als ich seinerzeit Infidels mit den bescheidenen Englischkenntnissen eines 14-jährigen erstmals hörte, war ich von den Texten von Jokerman und Sweetheart like you gleich erstmal völlig umgehauen, obgleich ich nur einen Bruchteil verstand. Dieser Effekt, den ich bei den beiden Vorgängern auch hatte (stärker noch bei TOOM) fehlte heute völlig. Aber ich werde sie gleich noch mal einlegen und sie noch etwas wirken lassen bevor ich Sterne schmeiße!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue